Kleines Beet, großer Genuss: Expertentipps für Gemüseanbau im Hochbeet

Mit Schichtaufbau, Pflanzpartnern & Schutztricks zum Gartenglück

Das Anlegen von Schichten, die richtigen Nachbarn und Fruchtfolge sowie der Schutz vor Schnecken: Diese Tipps helfen dabei, gesunde Pflanzen im Hochbeet heranwachsen zu lassen.

Sich an einem Sonntagmorgen erst einmal strecken und räkeln und dann in den Garten spazieren, um ein paar frische Kräuter für die morgendliche Eierspeis zu pflücken. Oder für den Salat zur Grilleinlage Salatblätter zupfen und Gurken, Karotten und Tomaten ernten. Der Traum vom Garten als Füllhorn an gesunden Nahrungsmitteln, die man selbst mit Fleiß und Liebe herangezüchtet hat, ist so alt wie die Sesshaftigkeit des Menschen. Dieser Traum kann sich mit einem Hochbeet erfüllen, das gegenüber dem Ansäen im Boden einige Vorteile parat hält.

Tipps für Gemüse aus dem eigenen Hochbeet
Für gesundes Gemüse und Kräuter aus dem eigenen Hochbeet gibt es einiges zu beachten. ©SN/Stock.adobe.commichael

Hochbeete besonders ingebirgigen Regionen

„Ein Hochbeet hat dann am meisten Sinn, wenn der Boden im Garten für die Bepflanzung nicht geeignet ist“, erklärt Josef Wesenauer, Landesobmann des Salzburger Verbands der Obst- und Gartenbauvereine, „so beispielsweise bei Schotter oder wenn nur eine dünne Schicht Erde vorhanden ist.“ Gerade in Regionen mit Bergen, wie es in den Gebirgsgauen im Land Salzburg der Fall ist, sei ein Hochbeet für das Heranzüchten von Kräutern und Gemüse ohnehin geeigneter. „Ein normaler ackerfähiger Boden ist bei uns etwa 30 bis 40 Zentimeter tief und besteht meist aus magerer Braunerde oder Lehmschicht, vermischt mit Sand und Steinen. Da wächst Gemüse nur schwer. Aus diesem Grund haben wir in den Gebirgsregionen auch hauptsächlich Weiden für die Viehwirtschaft.“

Ein Hochbeet hingegen bietet eine Bodentiefe von einem Meter und mehr. Auf diese Weise können die Pflanzen nicht nur mehr Nährstoffe aus der Erde beziehen, sondern auch tiefer in diese wurzeln – gute Voraussetzungen für gesunde Pflanzen und entsprechend schmackhaftes Erntegut. Auf dem Weg zu eben diesem gilt es allerdings eine ganze Menge zu beachten.

Selbst gezogen schmecken Karotten natürlich besonders gut
Selbst gezogen schmecken Karotten natürlich besonders gut ©SN/freepik

Vier Schichten machen das Hochbeet komplett

Als Zeitraum, ein Hochbeet anzulegen, empfehle sich der Frühling, Spätfrühling oder Frühsommer, sagt Wesenauer. Wer besonders gut vorausplanen wolle, solle gar bereits im Herbst beginnen. „Ein Hochbeet besteht aus vier Schichten: Die unterste Schicht sind idealerweise Hölzer, nicht stärker als daumenbreit, und Hartholz – andere Hölzer, wie beispielsweise ein Gartenschnitt von Fichten und Tannen, versauern den Boden.“ Auf die zweite Schicht mit Rasenstücken folgt die dritte mit Laub und Kompost und schließlich die letzte mit Gartenerde und Kompost. Wer die Schichten schon im Herbst anlege, sorge für eine intensivere Verdichtung dieser Schichten.

Das perfekte Hochbeet hat vier Schichten
Das perfekte Hochbeet hat vier Schichten ©SN/gpointstudio/freepik

Individuelle Gestaltungsmöglichkeiten

Welche Schale das Hochbeet auskleidet, stellt primär eine Frage des Geldbörsels dar: von einer Eigenkonstruktion aus Paletten über Hartplastik bis hin zum Edelstahl mit Gabionen aus Stein sei alles möglich. „Der einzige Nachteil bei Holz ist der, dass dieses ein natürliches Ablaufdatum hat. Die Wahl sollte auf ein witterungsbeständiges Holz fallen.“ Zudem sei es im Falle einer Holzauskleidung wichtig, eine isolierende Folie zwischen das Holz und die einzufüllenden Schichten zu spannen. „Noppenfolie ist hier der Minimalkompromiss, allerdings bildet diese mit der Zeit kleine Hohlräume, durch die sich Ameisen und Schnecken hindurch bewegen können. Ich empfehle daher die das Holz schützende Teichfolie.“

Jedes Hochbeet kann ganz individuell gestaltet werden
Jedes Hochbeet kann ganz individuell gestaltet werden ©sn/freepik

Das Beet braucht das richtige Maß an Sonne

Sonne, aber nicht zu viel, und Regen plus Gießen – so lautet die Devise beim Pflegen des Hochbeets. „Die Morgensonne ist die wichtigste“, erklärt Wesenauer, „wenn dann mit der Zeit das Haus einen Schatten aufs Beet wirft, ist das kein Problem. Aber es sollte Sonne vorhanden sein.“ Bei zu viel Sonne sei es hingegen notwendig, zusätzlich zu beschatten, um das Beet vor dem Austrocknen zu schützen. „Da eignen sich beispielsweise Hängepflanzen, die auf der Seite herunterwachsen und dadurch Schatten spenden. Auch eine Strohmatte oder Töpfe vor dem Beet schützen.“ Auf keinen Fall sollte das Beet überdacht sein – „die Pflanzen im Beet brauchen Regen, der im Boden die Stoffe auswäscht. Das funktioniert nicht mit bloßem Gießen.“ Wenn die Pflänzchen noch in einem sehr zarten Stadium seien, empfehle es sich bei Starkregen jedoch, mit einer Plane vor zu großen physikalischen Kräften zu schützen.

Auf keinen Fall sollte das Hochbeeet überdacht sein
Auf keinen Fall sollte das Hochbeeet überdacht sein ©SN/pressfoto/freepik

Die kluge Fruchtfolge im Hochbeet

Ein weiterer wichtiger Punkt für die Landwirtin ebenso wie für den Hobbygärtner: Fruchtfolge! „Jede Pflanze hinterlässt Stoffe im Boden, die wiederum die nächste darin angesäte Pflanze beeinflussen.“ So empfehle es sich beispielsweise, in ein und demselben Beet im ersten Jahr Starkzehrer wie Kraut, Kohl, Zucchini, Kürbis oder Tomaten heranzuziehen, im zweiten Jahr Normalzehrer in Form von Wurzelgemüse wie Karotte, rote Rübe und Petersilie und im dritten Jahr Schwachzehrer, also Kräuter, Salate und Leguminosen. Wer jedes Jahr eine Vielfalt an Gemüsesorten und Kräutern ernten wolle, sei daher gut beraten, mehrere Hochbeete anzulegen, in denen jedes Jahr entsprechend abgewechselt werden könne. Neben der Fruchtfolge gebe es weitere Aspekte bei der Wahl der Pflanzen zu beachten. „Es gibt gute und schlechte Nachbarn, die sich gegenseitig auf so engem Raum stark beeinflussen können. Im Internet gibt es dazu gute Listen“, sagt Wesenauer.

Im Hochbeet muss die Fruchtfolge beachtet werden
Im Hochbeet muss die Fruchtfolge beachtet werden ©SN/stock.adobe.com/Petra Ballhause

Schneckenschutz und die hohe Bedeutung des Komposts

Und dann wäre da noch das alte Problem mit Nacktschnecken, denen Salat und Co. ebenfalls hervorragend schmecken und die erheblichen Schaden anrichten. Salzstreifen, Metallstreifen und Kupferbänder rund um das Hochbeet können vor ihnen schützen, wobei das Metall dabei einige Zentimeter in den Boden ragen sollte. Zudem solle man Hochbeete nicht direkt auf die Wiese stellen, sondern auf ein paar bodenbündige Steine mit – um sich ein weiteres Tier vom Beet zu halten – Wühlmausgitter.

Nicht zuletzt betont Wesenauer die Wichtigkeit des Komposts. „Die Erde, die man einkauft, wurde erhitzt und enthält keine Schädlinge, Pilze und Schneckeneier mehr, aber eben auch keine Bakterien. Darum ist es wichtig, mit Kompost zusätzlich zu düngen. Um Bakterien anzusiedeln, lässt sich auch die Erde von Maulwurfshügeln nutzen.“

Zuletzt hat Wesenauer noch ein Anliegen, nicht spezifisch zu Hochbeeten, aber im Sinne der Artenvielfalt: „Rasenmähroboter sind vielleicht praktisch, mähen aber alles nieder. Viel besser ist es, selbst Rasen zu mähen, um der Natur ihren Raum zu lassen.“

Salzstreifen rund ums Hochbeet bewahren den Salat vor Schnecken
Salzstreifen rund ums Hochbeet bewahren den Salat vor Schnecken ©SN/EyeEm/freepik

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Autor:in

SN/Christine May

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