In der Natur gibt es keinen Müll. Für organische Rest empfiehlt sich ein Komposthaufen. Doch wie und was verwendet man zum Kompostieren?
Wie kompostiert man richtig? ©SN_mit KI generiert_Canva
Es wurde wohl über kaum ein Thema mehr geschrieben, als über das Kompostieren. Allein in meiner Bibliothek stehen mehr als 50 Bücher dazu. Dabei ist es viel leichter, als manche meinen. Seit mehr als 25 Jahren praktiziere ich mein System, das kaum Arbeit macht und innerhalb kürzester Zeit hervorragende Komposterde liefert.
Tipp 1: Der richtige Standort für einen Komposthaufen
Ob der Garten groß oder klein ist, ein Kompostplatz darf nicht fehlen. Er gehört an eine halbschattige Stelle direkt auf den Mutterboden, am besten hinter einen großen Strauch oder unter die Krone eines Baums. Falls genügend Platz vorhanden ist, wird der Kompost in Walmform aufgeschichtet wie bei einem Hügelbeet. In kleinen Gärten verwendet man (luftige) Kompostsilos aus Holz oder Kunststoff im Ausmaß von 1 x 1 Meter. Es muss genügend Platz für zwei Kompostwalme oder Silos sein. Einer wird beschickt, der zweite "ruht".
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Tipp 2: Was darf in den Kompost?
Alles aus Haus und Garten, das organischen Ursprungs ist, kommt auf den Kompost. Einschränkung: Niemals dürfen auf den Heimkomposthaufen Knochen, Fleisch oder gekochte Speisereste geworfen werden. Das würde rasch zu einer Ratteninvasion führen. Ebenfalls nicht geeignet sind kranke Pflanzenteile oder stark samentragendes Unkraut.
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Tipp 3: So vermeinden Sie stinkenden Kompost
Für viele ist es kaum zu glauben, dass in meinem fast 3000 Quadratmeter großen Garten kaum gehäckselt wird und das Kompostsieben nicht stattfindet. Alle holzigen Teile bis zur Stärke eines (Männer-)Daumens werden auf den Walm geworfen. Die Erfahrungen haben gezeigt, dass die größten Probleme durch zu stark zerkleinertes Material entstehen. Zu Fäulnis und damit großen Geruchsproblemen kommt es nur, wenn Nässe und Luftmangel aufeinandertreffen. So wird alles Kompostierbare bunt gemischt aufeinandergeschichtet. Als Abdeckung kommt eine dünne Schicht Rasenschnitt (nicht mehr als 15 Zentimeter).
Tipp 4: Mist oder Hornspäne als Dünger
Der gute alte Kuhmist (nur vom Biobauernhof!) wird im Garten nicht mehr im Herbst auf den Beeten eingestochen, sondern kommt zuerst in einer 15 bis 20 Zentimeter dicken Schicht zum "Vererden" auf den Komposthaufen. Steht kein Rindermist zur Verfügung, verwende ich Hornspäne. Mehrere Handvoll werden von Zeit zu Zeit eingestreut. Dieser tierische Dünger ist stark stickstoffhaltig und wichtig für den raschen Abbau der holzigen Materialien.
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Tipp 5: Ein Jahr lang wird der Kompost "beschickt"
Im Frühjahr kommt der Abschluss mit einer Schicht Rasenschnitt. Dann werden Kürbisse gepflanzt und es heißt abwarten, denn nun arbeiten die Mikroorganismen auf Hochtouren. Wenn alles klappt, gibt es nicht nur viele Kürbisse, sondern ab Ende September dunkle, nach Walderde duftende Komposterde. Freilich finden Sie darin noch einige unverrottete Holzteile. Die kommen beim Ausbringen der Erde auf den in der Zwischenzeit nebenan entstandenen zweiten Komposthaufen. Diese holzigen Impfstoffe fördern dort die Verrottung.
Was darf auf den Komposthaufen?
Aus dem Garten
Laub, Rasenschnitt, abgeschnittene Blütenstauden, Stroh, Jätgut, Pflanzenabfälle, Äste, Rasensoden, Sägespäne, Reisig
Aus dem Haus
Alte Erde aus Blumentöpfen und Balkonkisterln, Schnittblumen, Wollreste, Federn (nur in geringen Mengen), Haare, Wolle (Schaf- oder Baumwolle)
Aus der Küche
Gemüse und Obstreste (auch Orangen-, Zitronen-, Bananenschalen in Haushaltsmengen), Kaffee- und Teefilter
Zuschlagstoffe
Rindermist, Hornspäne, ev. Düngekalk, Algenmehl und Gesteinsmehl
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AutorIn:
SN