Wie Schimmel entsteht, welche Folgen er hat und wie man ihn beseitig!
Schimmel in der Wohnung ist nicht nur unansehnlich, sondern auch gesundheitsschädlich. Solltest du Schimmelflecken in deiner Wohnung entdecken, ist sofortiges Handeln gefragt. Nur so verhinderst du deren Ausbreitung und schützt dein zu Hause und deine Gesundheit. In diesem Blog werden wir dir erklären, was Schimmel eigentlich ist, wie und wo er entsteht, welche Auswirkungen er auf deine Gesundheit hat und wie du ihn effektiv bekämpfst.
Was ist Schimmel eigentlich?
Schimmel ist ein Mikroorganismus, der in der Natur weit verbreitet ist. Die winzigen Pilzfäden sind sowohl in der Luft, in Böden, als auch in Innenräumen zu finden. In Wohnungen oder Häusern findet man die unschönen Schimmelflecken meist an Oberflächen wie Decken, Böden oder Wänden. In Ausnahmefällen kann sich der Schimmel in Wohnungen aber auch in der Luft ansiedeln. Siehe auch: Mit Kalk weniger heizen ohne Schimmel | SN.at
Wie entsteht Schimmel im Wohnraum?
Feuchtigkeit, Nahrung und Zeit: Diese drei Hauptfaktoren benötigt Schimmel, um sich zu entwickeln. Schimmelbildung in Wohnungen ist oft das Ergebnis von Feuchtigkeitseintritt, sei es durch Lecks in Dächern, undichte Wasserleitungen oder Kondensation. Sobald Feuchtigkeit vorhanden ist, kann Schimmel auf organischen Oberflächen wie Holz, Tapeten oder auch in Fugen gedeihen. Ohne angemessene Gegenmaßnahmen breitet er sich im Laufe der Zeit aus. Siehe auch: Jeder Dritte leidet unter schlechtem Raumklima | SN.at
Wo findet man Schimmel in der Wohnung/im Haus am häufigsten?
Verschiedenste Bereiche des Wohnbereichs können von Schimmel betroffen sein und nicht selten bleiben diese lange Zeit versteckt. Besonders dann, wenn sich die feinen Pilzsporen in verborgenen Ecken oder hinter großen Möbelstücken befinden: Genau das kann passieren, wenn man Möbel direkt an kühle Wände stellt, wo Kondensation auftreten kann. Grundsätzlich findet man Schimmel aber am häufigsten dort, wo es eine hohe Luftfeuchtigkeit gibt: Badezimmer, Keller, Waschräume und Küchen (in und um die Spüle, in und hinter Haushaltsgeräten etc.) sind besonders oft betroffen. Schimmel kann sich aber auch in Wohnzimmern, an Fenstern & Türen oder im Schlafzimmer ausbreiten, wenn Feuchtigkeit durch undichte Fenster oder Dächer eindringt.
Wie entdeckt man Schimmel in der Wohnung/im Haus?
Beim Gedanken an Schimmel kommen uns meist unansehnliche Flecken an Wänden in den Sinn – das ist aber nicht der einzige Weg, auf dem sich Schimmel bemerkbar machen kann. Wie kann man Schimmel in der Wohnung also entlarven?
- Optische Begutachtung: In den meisten Fällen ist Schimmel klar sichtbar und äußert sich in Form von schwarzen, weißen, gelben oder grünlichen Flecken auf verschiedenen Oberflächen, Bodenbelägen oder auch Möbelstücken.
- Geruch: Solltest du über längeren Zeitraum einen muffigen, unangenehmen Geruch in deiner Wohnung oder in einzelnen Räumen wahrnehmen, kann dies auch ein Indiz für Schimmelbildung sein.
- Luftfeuchtigkeit: Überprüfe mithilfe eines Hygrometers die Feuchtigkeit in verschiedenen Räumen deiner Wohnung (Bad, Küche, Keller etc.), diese sollte idealerweise unter 50 % liegen.
- Möbel verrücken: In regelmäßigen Abständen solltest du einen Blick hinter große Möbelstücke werfen (Couch, Kleiderschrank, Bett). Tipp: Diese Inspektion kannst du gleich mit einer kleinen Putzaktion verbinden.
- Körperliche Symptome: Solltest du bei dir oder bei Familienmitgliedern unerklärliche Symptome wie Atembeschwerden, vermehrtes Husten oder Haut- bzw. Augenreizungen bemerken, könnte dies auch Marker für Schimmel sein.
Gesundheitliche Folgen von Schimmel:
Schimmel wird oft nicht gleich wahrgenommen. Wenn er sich schleichend hinter den Schlafzimmermöbeln ausbreitet, treten in erster Linie gesundheitliche Symptome auf. Folgende Symptome können mitunter darauf hinweisen, dass die Räumlichkeiten von Schimmel befallen sind:
- Müdigkeit
- Asthma
- Gereizte Augen
- Hauterkrankungen
- Erkrankung der Atemwege
Siehe auch: Gesundes Wohnen - Was ist zu beachten? | SN.at
Schimmel vorbeugen und bekämpfen:
- Ursachenklärung: „Ursache bekämpfen, nicht Problem mindern“ – so lautet wohl die wichtigste Devise in der Schimmelbekämpfung. Stelle dir folgende Fragen: Lüftest du richtig? Gibt es Ursachen für Feuchtigkeitsprobleme oder müssen Isolierung und Belüftungssysteme angepasst werden?
- Richtig Lüften: Wie lüftet man eigentlich richtig? Diese Frage stellen sich viele. Die Antwort: anstatt Fenster zu kippen empfiehlt es sich, 5 bis 10 Minuten die Fenster weit zu öffnen und stoßzulüften. Dabei sollte die Heizung nicht komplett ausgeschalten werden um die Luftzirkulation zu regulieren. Siehe auch: Was verbessert die Raumluft? Tipps zum besseren Durchatmen | SN.at
- Feuchtigkeit verringern: Die ideale Luftfeuchtigkeit im Wohnraum sollte nicht über 50 % liegen. Gute Isolation und die Verwendung von Luftentfeuchtern können hier die Lösung sein. Siehe auch: Alles im Trockenen - Was tun bei feuchten Wänden? | SN.at
- Schimmelspuren entfernen: Kleine Schimmelbereiche lassen sich in der Regel mithilfe von Wasser und Spülmittel reinigen. Es ist wichtig, dabei Schutzausrüstung wie Handschuhe und eine Atemschutzmaske zu tragen, um sich vor Sporen zu schützen. Falls das Schimmelproblem größer ist oder tief in die Materialien eingedrungen ist, empfiehlt es sich, einen Fachmann hinzuzuziehen. Achtung: Die oberflächliche Entfernung des Schimmels ist keine nachhaltige Problemlösung – auch hier gilt es, die Ursache des Problems herauszufinden und diese zu beheben.
Schimmel in der Mietwohnung: Wer ist verantwortlich?
Kann der Schimmel durch oben erwähnte Maßnahmen beseitigt werden, dann ist dies die Aufgabe der Mieter. Ansonsten muss der Vermieter für eine Schimmelentfernung aufkommen. Der Vermieter kann jedoch die Kosten zurückfordern, wenn der Schaden durch z.B. einen schlechten Luftaustausch aufgetreten ist.
Wer für den Schimmelbefall verantwortlich ist, kann ein Bausachverständiger klären. Trifft den Mietern keine Schuld am Schimmelbefall, können diese eine entsprechende Mietminderung einfordern.
Der Mieter kann ohne Einhaltung der Kündigungsfrist das Mietverhältnis auflösen, sofern der Zustand gesundheitsschädlich geworden ist. Sollte sich jedoch nach dem sofortigen Auszug des Mieters herausstellen, dass der Schimmel durch z.B. falsches Lüften entstanden ist, kann der Vermieter die Miete sowie Nebenkosten und Sanierungskosten einfordern.
Fazit:
Schimmel in der Wohnung kann ernste Folgen für deine Gesundheit und deine Immobilie haben, daher ist die Identifikation, Entfernung und Prävention von Schimmel oft eine ganzheitliche Aufgabe: achte auf Anzeichen von Schimmelwachstum, handele zügig bei Problemen, und wenn Unsicherheit besteht, ziehe stets professionelle Hilfe in Erwägung. Langfristig ist es entscheidend, die Quellen von Feuchtigkeit zu kontrollieren und für eine gute Belüftung deiner Wohnung zu sorgen, um Schimmel unter Kontrolle zu halten und ein gesünderes Zuhause zu gewährleisten.