Gefahren beim Frühjahrsputz

Unfallrisiken, Versicherungsfragen & Präventionstipps

Unfallgefahr: Jetzt ist in vielen Haushalten die Zeit für den Frühjahrsputz. Doch Vorsicht: Unfallfolgen werden oft nur von privaten Versicherungen gedeckt. Mit dem Frühlingserwachen ist für viele Menschen auch die Zeit gekommen, die eigenen vier Wände wieder einmal gründlich auf Vordermann zu bringen. Der klassische Frühjahrsputz spielt in Österreich eine wichtige Rolle – sorgt aber auch Jahr für Jahr wieder für viele Haushaltsunfälle. 

Gefahren beim Frühjahrsputz - ©SN/Allianz - Adobe Stock

Gefahren beim Frühjahrsputz - ©SN/Allianz - Adobe Stock

Haushaltsarbeit in Österreich: Wer übernimmt den Frühjahrsputz?

Einer Befragung von Marketagent im Auftrag der Allianz Österreich zufolge wird in 77 Prozent der österreichischen Haushalte ein Frühjahrsputz gemacht: 38 Prozent der Österreicherinnen und Österreicher kümmern sich selbst um das große Saubermachen, 19 Prozent holen sich beim Putzen Unterstützung von einer oder mehreren Personen aus dem gleichen Haushalt.

16 Prozent überlassen das Saubermachen lieber einem anderen Haushaltsmitglied und bei knapp 4 Prozent übernehmen entweder eine bezahlte Reinigungskraft oder eine andere haushaltsfremde Person.

Lesen Sie mehr dazu: Frühlingstipps für den Alltag | SN.at 

Wirft man einen Blick auf die Geschlechterverteilung, so geben 53 Prozent der Frauen an, den Frühjahrsputz in Eigenregie zu machen. Aber auch fast ein Viertel der Männer (22 Prozent) nimmt den Frühling zum Anlass, um die eigenen vier Wände wieder ordentlich zu reinigen. 

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Haushaltsunfälle: Mehr als ein Drittel der Befragten erlebt Verletzungen

Oft belächelt wird die Tatsache, dass es beim Putzen oft auch zu Unfällen und Verletzungen kommen kann: So gibt mehr als ein Drittel (37 Prozent) an, sich schon ein oder mehrere Male bei Haushaltstätigkeiten – ausgenommen Kochen – verletzt zu haben.

Mehr als ein Viertel (26 Prozent) weiß davon, dass dies einer anderen Person aus dem gleichen Haushalt bereits passiert ist.

Lesen Sie mehr dazu: Österreicher unterschätzen Unfallrisiko im Haushalt | SN.at 

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Das sind die häufigsten Haushaltsverletzungen

Zu den häufigsten Verletzungen zählen Schnittwunden (51 Prozent), Kopfverletzungen durch Stöße oder herabfallende Gegenstände (44 Prozent) und Quetschungen (41 Prozent). Fast genauso oft stolpern die Österreicher beim Putzen über Gegenstände oder Staubsaugerkabel (39 Prozent), verbrennen sich (30 Prozent) oder verletzen sich beim Heben von schweren Gegenständen (27 Prozent).

Besonders gefährlich sind Treppenstürze (22 Prozent), Stürze von Leitern oder Sesseln (21 Prozent) sowie Unfälle durch Ausrutschen (12 Prozent). Stromschläge durch Elektrogeräte (11 Prozent) sowie Reizungen bzw. Verätzungen (7 Prozent) und Vergiftungen (2 Prozent) durch Chemikalien kommen vergleichsweise seltener vor.

„Natürlich können Unfälle jederzeit unerwartet passieren, aber mit entsprechenden Sicherheitsvorkehrungen und präventiven Maßnahmen kann das Risiko in vielen Fällen minimiert werden“, sagt Denise Cullu, Expertin für private Unfallversicherungen bei der Allianz Österreich.

So vermeiden Sie Haushaltsunfälle

Sie ergänzt: „Beim Putzen gilt vor allem, sich ausreichend Zeit für die Arbeiten im Haushalt zu nehmen und regelmäßige Pausen einzulegen.“ Stolperfallen wie rutschende Teppiche sollten bereits im Vorfeld beseitigt werden und beim Staubwischen oder Fensterputzen niemals auf Stühle, Tische oder andere Einrichtungsgegenstände steigen – hier sind schon viele grobe Verletzungen passiert.

Gesetzliche vs. private Unfallversicherung: Was bei Haushaltsunfällen abgedeckt ist

Unfälle im häuslichen Bereich, die unter anderem beim Putzen passieren, zählen zu den Freizeitunfällen, die nicht über die gesetzliche Unfallversicherung gedeckt sind. Denn diese betrifft nur Arbeitsunfälle, Unfälle auf dem Weg zur Arbeit und bestimmte Berufskrankheiten. Notwendige Behandlungs- und Rehabilitationskosten nach Freizeit- oder Haushaltsunfällen werden bis zu einem gewissen Grad von der gesetzlichen Krankenversicherung übernommen.

Doch was passiert, wenn es infolge eines Unfalls in den eigenen vier Wänden zu einer längeren oder gar bleibenden Beeinträchtigung kommt? Oder wenn man vorübergehend oder dauerhaft erwerbsunfähig wird? Hier müssen Betroffene mit erheblichen finanziellen Einbußen und Belastungen rechnen. 

 „Je nach Unfallschwere bedeuten Verletzungen für die Betroffenen nicht nur Schmerzen und persönliches Leid, sondern bei besonders gravierenden Zwischenfällen oftmals auch eine finanzielle Belastung, wenn etwa die Folgekosten für Spezialistinnen, Physiotherapien oder Heilbehelfe selbst getragen werden müssen“, denn in vielen Fällen übernimmt die gesetzliche Krankenversicherung nur begrenzt die anfallenden Kosten. „Eine private Unfallversicherung hingegen bietet Schutz rund um die Uhr und bei dauerhaften körperlichen Beeinträchtigungen eine Kapitalleistung in Form einer einmaligen Auszahlung oder einer monatlichen Rente“, erklärt die Expertin.

Beispiele für Gesundheitsgefahren durch Chemikalien im Haushalt

  • Schäden der Atmungsorgane: Sanitär-, Abflussreiniger oder Antischimmelmittel können Natriumhypochlorit enthalten, es wird auch als Aktivchlor oder Chlorbleichlauge bezeichnet. Bei unsachgemäßer Anwendung kann sich Chlorgas entwickeln, das beim Einatmen Schäden an der Lunge oder an Atemwegen verursacht.
  • Hautreizungen: Beim Waschen und Putzen werden die Hände oft tensidhaltigen Reinigungsmitteln ausgesetzt. Dadurch wird die Haut trockener und es können sich Risse und Ekzeme bilden. Das Tragen von Reinigungshandschuhen hilft, die Haut zu schützen.
  • Allergien: Bestimmte Duftstoffe, z. B. in Kosmetika, Wasch- und Reinigungsmitteln, können 
    Allergien auslösen. Dies kann sich in Hautausschlägen oder Juckreiz äußern.

Lesen Sie mehr dazu: Frühjahrsputz ohne Chemie: Reinigungsmittel selber machen | SN.at 

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Autor/-in

Bernhard Schreglmann BA, MA

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