Vierstöckig und ganz aus Holz

Versteckt und idyllisch gelegen entsteht gerade ein Mehrparteienhaus in Schallmoos. Das Besondere daran: Es ist komplett aus Holz gebaut - mit entsprechend günstigen Werten bei der Wärmedämmung.
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Die Architekten Christian Mayer und Franz Seidl bauen in der Funkestraße in Schallmoos ein Holz-Mehrparteienhaus.
Die Architekten Christian Mayer und Franz Seidl bauen in der Funkestraße in Schallmoos ein Holz-Mehrparteienhaus.
SN/rik

"Wohnen am Park - Funke 1" nennt sich das neue Wohnbauprojekt des Salzburger Architekturbüros Mayer+Seidl. Christian Mayer und Franz Seidl errichten in der Funkestraße, unweit des Hans-Lechner-Parks in Schallmoos, ein vierstöckiges Mehrparteienhaus, komplett aus Holz. "Das Besondere ist, dass die bisherigen Baugesetze das nicht ermöglichten. Das hat in dieser Bauhöhe mit dem Brandschutz zu tun, die nicht erlaubten, dass brennbare konstruktive Bauteile verwendet werden", sagt Seidl.

Nun sind diese Materialien, jedoch mit brandsicherer Verkleidung, möglich. "Weil Salzburg nun die österreichweiten OIB-Richtlinien umsetzt. Damit ist der Durchbruch geschafft, dass auch höhere Baukörper ganz aus Holz möglich sind", fährt Seidl fort. Seines Wissens nach entsteht in der Funkestraße der erste viergeschoßige Holzbau, die bereits errichtete Wohnanlage aus Holz im Samer Mösl hat nur drei Stockwerke. "Wir verwenden Holzplatten aus heimischer Fichte für alle tragenden Teile, Wände und Decken. Einzig der Carport, das Stiegenhaus und der Liftschacht sind aus Beton, weil wir die Planung 2016 einreichten. Seit 2017 sind auch diese Teile aus Holz erlaubt." Gebaut wird mit Massivholzplatten, 12 bis 18 Zentimeter stark. Für die Wärmedämmung kommt Zellulosefaser der Neumarkter Firma Isocell zum Einsatz sowie Holzwollplatten an den Außenwänden, die anschließend verputzt werden.

Der Bau ist luftdicht und kältebrückenfrei bis zur Erdgeschoß-Wohnung ausgeführt, dazu gehört die kontrollierte Abluft, um einen hygienischen Luftwechsel in Feuchträumen zu gewährleisten. "Wir können mit dieses Ausführung und den ökologischen Baustoffen einen LEK-Wert von unter 18 erreichen. Die Salzburger Wohnbauförderung schreibt einen Wert von maximal 20 vor, um förderungswürdig zu sein."

Auf einen Keller mussten die Bauherren verzichten, denn der Untergrund ist - wie überall in Schallmoos - nicht gut und der Grundwasserspiegel meist hoch. "Die Kellerabteile sind im Erdgeschoß untergebracht, ebenso der Fahrradkeller." Fünf Wohneinheiten von 70 bis 100 Quadratmeter entstehen in dem Haus, das bis Ende Juni fertig ist. Die ebenerdige Wohnung verfügt über einen Garten, allen anderen steht ein Hochbeet im Gemeinschaftsgarten zur Verfügung. Am 2. Juni (14-18 Uhr) laden die Bauherren zum Tag der offenen Tür.


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