Sonnenhüte für den Garten

Die Sonne macht sich nach wie vor rar. Einen Sonnenhut zum Behüten braucht man daher dieser Tage selten. Im Garten, als Blume, macht sich der Sonnenhut aber immer gut.
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Wird als Liebhabersorte eingestuft: die skurrile Echinacea „Hot Papaya“.
Wird als Liebhabersorte eingestuft: die skurrile Echinacea „Hot Papaya“.
SN/sn / schmeikal

Schon seit Jahrzehnten ist der Gelbe Sonnenhut (Rudbeckia fulgida) mit der alten Sorte Goldsturm sehr beliebt.

Seit 1936 hält sich dieser Dauerbrenner im Angebot. Der Gelbe Sonnenhut ist eine sichere Bank. Einmal ausgepflanzt und angewachsen, ist er so starkwüchsig, dass ihn auch Schneckenfraß nicht umbringt. Im Gegenteil, alljährlich pünktlich zu Ferienbeginn zeigen sich erste gelbe Blüten. Einmal Rudbeckia im Garten, immer Rudbeckia im Garten.

Eine unüberschaubare Anzahl von Sorten gibt es dagegen bei Echinacea, dem Roten Sonnenhut. Jahrzehnte haben wir uns mit Rotem ("Magnus") und Weißem ("Alba syn. White Swan") Sonnenhut begnügt, nun ist das gesamte Farbspektrum (außer Blau) vorhanden, Hunderte Sorten gibt es am Markt.

Freilich: Was die Beständigkeit der neuen Farben im Garten angeht, lässt sich noch nicht seriös prognostizieren. Viele Sorten halten sich nur wenige Jahre im Sortiment. Dann verschwinden sie sang- und klanglos, um weiteren, Hunderten nachdrängenden Sorten Platz zu machen.

Hier zu sichten, welche Sorten langlebig sind, wird noch eine Weile dauern. Da reden wir von fünf Jahren aufwärts. Welche Sorten in Sachen Standfestigkeit, Widerstandskraft und Blütenschmuckwirkung die Nase vorn haben, fand hingegen der Arbeitskreis Staudensichtung während eines vierjährigen Versuchs an sechs Standorten im deutschsprachigen Raum heraus.

"Wenige top, viele ein Flop", war das Resümee der Prüfer. Von den 60 geprüften Sorten wurde mehr als die Hälfte als "entbehrliche Sorte" eingestuft.

Überzeugen konnten bei der klassischen Echinacea-Farbe die kompakte "Little Magnus", "Pica Bella", "Fatal Attraction" und "Vintage Wine". Als beste weiße Sorten haben sich "Milkshake" und "Virgin" herauskristallisiert. Im Gelb-Orange-Rot-Spektrum sind "Tomato Soup", "Flame Thrower", "Summer Cocktail" und "Summer Sun" empfehlenswerte Sorten. Für Freunde exotischer Blüten wird "Pink Double Delight" genannt, die häufig angebotene "Hot Papaya" wird nur als Liebhabersorte angegeben. Sie sei bisweilen kurzlebig.

Bei den grünblütigen Echinacea konnten "Green Envy" und "Green Jewel" überzeugen. Im Versuchszeitraum wurden weitere zig Sorten auf den Markt gebracht, die natürlich in dieser Bewertung nicht aufscheinen. Die nächste Echinacea-Sichtung wird daher nicht lange auf sich warten lassen.

Was für die Gartenpraxis erwähnenswert ist: Echinacea sind bei Schnecken beliebter als Rudbeckia. Sie wachsen horstig, d. h., mit einem Zuwachs, wie man es von Rudbeckia gewohnt ist, darf man nicht rechnen. Schneidet man verblühte Blütenstände aus, fördert man die Nachblüte. Und ganz gleich, ob sie zwei oder zehn Jahre leben: Die neuen Echinacea-Farben sind wunderbar anzusehen und eine Bereicherung im hochsommerlichen Garten!

Dieser Artikel ist aus der gedruckten Ausgabe der "Salzburger Nachrichten".
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