Romantische, kaum bekannte Idylle: die Hafenkommandantur

Unscheinbar und versteckt schmiegt sich die "Hafenkommandantur Nonntal-Süd" in eine Ecke in der Zugallistraße.
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SN/sn / ricky knoll

Direkt unter der Küche fließt der Almbach durch. Sehr zurückgezogen in dem idyllischen Häuschen an der Rückseite des ehemaligen "Schwarzwirt" (heute "Paradoxon") wohnt seit zwei Jahren Frauke Benrath. Sie vermutet, dass sich hier früher eine Fischstation befand, genaueres ist ihr jedoch nicht bekannt. Mehr weiß der "waschechte Nonntaler aus der Brunnhausgasse", Historiker Clemens Maria Hutter: "Das dürfte eine Idee von Witzbolden sein, die vermutlich aus den 1970ern stammt." Solange er im Elternhaus wohnte (bis 1959) kam er dort beinahe täglich vorbei. Er bezweifelt, dass der ehemalige "Schwarzwirt" seine Fische im Almkanal kühlte. "Dafür gab es längst schon Kühlschränke, auch verirren sich zu diesem Zusammenfluss des Hellbrunner Baches und des Kanals wohl kaum Fische." Der Kanal wird bei der Kanalbrücke der Brunnhausgasse abgeleitet, rinnt unterirdisch zum Brunnhaus (einst "Pumpe", um Wasser über den Nonnberg zu den Brunnen im Dombezirk zu schicken, heute kleines Kraftwerk), "gurgelt" dann hinunter in die Almgasse und führt vorwiegend offen und unscheinbar zur Hafenkommandantur. "Außerdem stimmt die Bezeichnung Nonntal Süd nicht. Gemessen vom Nonntaler Zentrum, dem Erhardplatz, ist das Westsüdwest", stellt Hutter klar.

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