Möbelbranche auf Wachstumskurs

Die heimischen Hersteller erzielten 2016 erfreuliche Zuwächse. "Made in Austria" steht für Qualität, hohe Umweltstandards, Funktionalität und moderne Technologie.
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Multifunktionalität ist gefragt, bei Joka aus Schwanenstadt gehörte dies schon immer zum Produktumfang.
Multifunktionalität ist gefragt, bei Joka aus Schwanenstadt gehörte dies schon immer zum Produktumfang.
SN/bernhard schreglmann

Die österreichischen Möbelhersteller steigerten ihre Produktion nach vorläufigen Zahlen in den ersten drei Quartalen 2016 um 7,7 Prozent auf 1,42 Mrd. Euro. "Nach einer rückläufigen Entwicklung im Jahr 2014 und der anschließenden Stabilisierungs- bzw. Aufbauphase in 2015 haben wir 2016 konsequent daran gearbeitet, wieder zu wachsen. Und das ist vielen Betrieben auch gelungen", erklärt Georg Emprechtinger, Vorsitzender der Österreichischen Möbelindustrie. Mit einem Plus von 17,7 Prozent rangieren die Ladenmöbel an erster Stelle, aber auch der Bereich Wohnmöbel aus Holz verzeichnete mit plus zehn Prozent ein gutes Ergebnis. Ebenfalls positiv entwickelten sich die Küchen- und Büromöbelhersteller mit plus 8,2 Prozent bzw. plus 4,7 Prozent. Ein leichtes Minus verzeichneten die Segmente Matratzen mit minus 0,5 Prozent sowie Sitzmöbel (und Teile dafür) mit minus 0,9 Prozent.

Rund 46 Prozent der in den ersten neun Monaten 2016 produzierten Möbel gingen ins Ausland. "Mit einer Exportsteigerung von 6,7 Prozent auf 655,5 Mill. Euro hat das Auslandsgeschäft ordentlich angezogen", bilanziert Emprechtinger. Und er sieht durchaus Chancen für weiteres Wachstum: "Qualität und Gesundheit liegen im Trend. Die Verbraucher interessieren sich zunehmend für Nachhaltigkeit, ökologische Prinzipien und individuelle Möbel mit hoher Funktionalität. Das sind Stärken der Möbel ,made in Austria'. Diese Stärken werden wir künftig noch intensiver international ausspielen."

Auf den wichtigen Auslandsmärkten waren vor allem die Büro- und Küchenmöbel aus Österreich gefragt. "Die Nachfrage nach hochwertigem Material und ökologisch einwandfreien Produkten ist weit über die Grenzen Österreichs hinaus deutlich spürbar", unterstreicht Emprechtinger, "ebenso wird die hohe Kompetenz unserer Möbelhersteller anerkannt, wenn es um ganzheitliche Lösungen und intelligente Konzepte geht." So liegen zum Beispiel auch Wohnmöbel aus Holz mit einem Plus von 10,1 Prozent bestens im Rennen.

Nach wie vor wichtigster Exportpartner ist Deutschland. In den ersten drei Quartalen 2016 konnten Möbel im Wert von 267,9 Mill. Euro ins Nachbarland geliefert werden. Das entspricht einer Steigerung von acht Prozent. Dabei legten Wohn- und Küchenmöbel mit rund 16 Prozent auf einem hohen Niveau zu, und die Büromöbel erzielten ein Plus von 23,9 Prozent. Fazit: Auch in Deutschland konnte sich 2016 der Mix aus hoher Qualität, moderner Präzisionstechnik, exklusivem Design und traditionellem Handwerk aus Österreich behaupten.

Auf Platz zwei der Exportländer steht die Schweiz, in die Möbel im Wert von 122,2 Mill. Euro geliefert wurden. Mit einem Zuwachs von 7,8 Prozent dürften die Weichen für 2017 gut gestellt sein. Sehr positiv entwickelte sich auch der Handel mit Polen, das gemäß der aktuellen Frühjahrsprognose der EU-Kommission zu den wachstumsstärksten Mitgliedsstaaten gehört. Die Exportzahlen spiegeln dies bereits wider: So legten die Ausfuhren zweistellig um 14,1 Prozent auf 37,1 Mill. Euro zu. Insgesamt birgt Osteuropa ein interessantes Absatzpotenzial für österreichische Möbel: Inzwischen positioniert sich Ungarn mit einem Plus von 13,6 Prozent auf 26,7 Mill. Euro als Exportpartner auf Platz fünf und liegt damit gleich hinter Italien.


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