Gerade an den deutschen Küsten gibt es sehr viele Ferienwohnungen.
| SN/bernhard schreglmann |
Während Ferienimmo bilien gerade in Salzburg bei Interessenten zwar beliebt, von Politikern und Touristikern aber negativ gebrandmarkt werden, schaut die Situation in anderen Ländern ganz anders aus. Denn eine Ferienimmobilie gilt für Deutsche als lukrative Investition, vor allem, wenn sie in Deutschland liegt. Ganze neun Prozent Bruttorendite lassen sich dort mit dem eigenen Ferienhaus pro Jahr erwirtschaften, wie die neue "Marktstudie private Ferienimmobilien 2017" von FeWo-direkt und Engel & Völkers zeigt. Knapp zwei Drittel der Deutschen mit Ferienimmobilien besitz erwarben ihr Ferienhaus oder ihre Ferienwohnung in den vergangenen sechs Jahren. Damit sind die Immobilieninvestitionen am Standort Deutschland um zehn Prozentpunkte angestiegen.
Investoren sollten sich jedoch auch im Ausland umschauen, denn hier können höhere Mieteinnahmen und eine gute Auslastung für attraktive Renditen sorgen, raten die Studienautoren, obwohl Standorte im Ausland seit 2011 an Beliebtheit verlieren. Denn durchschnittliche Mieteinnahmen von 18.000 Euro pro Jahr (Deutschland: 16.700 Euro) und gleiche oder gar bessere Bruttorenditen machen Auslandsimmobi lien durchaus attraktiv. "Vor allem Österreich hat sich hinsichtlich dieser Faktoren positiv entwickelt: Im Vergleich zum Vorjahr ist der durchschnittliche Kaufpreis deutlich auf 204.000 Euro gesunken (2016: 221.000 Euro), sodass das Verhältnis zu den Mieteinnahmen von durchschnittlich 19.400 Euro pro Jahr sehr günstig ist und eine Bruttorendite von 9,5 Prozent ermöglicht", heißt es in der Studie. Auch eine Immobilie in Spanien lohnt sich und steht bei einer attraktiven Bruttorendite von acht Prozent an zweiter Stelle im Ranking der von deutschen Investoren präferierten Standorte für Ferienimmobilien.
Zu der guten Rentabilität von Ferienimmobilien im Ausland tragen auch die bevorzugten Finanzierungsarten der Käufer bei, denn für Objekte im Ausland ist ein höherer Eigenkapitalanteil festzustellen. Etwa 39 Prozent der Investoren im Ausland haben ihr Feriendomizil zu 100 Prozent mit eigenen Mitteln erworben. Weitere 43 Prozent setzen auf eine gemischte Form bei der Finanzierung mit Eigen- und Fremdkapital anteil.
Während Deutsche ihre inländischen Ferienimmobilien vor allem aus Vorsorgegründen anschaffen, sieht das bei einer Auslandsinvestition anders aus. Hier steht das persönliche Interesse an einer Ferienimmobilie am präferierten Reiseziel im Vordergrund, wirtschaftliche Faktoren folgen erst danach. Für drei von vier Eigentümern einer Ferienimmobilie im Ausland nimmt die eigene Nutzung und Vermietung des Domizils die erste Stelle der Kaufmotivationen ein, ein Viertel möchte sich in der erworbenen Ferienimmobilie zur Ruhe setzen, in Deutschland sagt das dagegen nur jeder Zehnte.