Lärm hat viele Quellen

Lärm stört Bewohner am meisten. Gegen Trittschall helfen intelligente Dämmsysteme.
Von    /   
Springende Kinder sind lustig, aber laut. Trittschalldämmung hilft.  iStock / PeopleImages.com
Springende Kinder sind lustig, aber laut. Trittschalldämmung hilft.  iStock / PeopleImages.com
SN/sn / istock / peopleimages.com

Fragt man Menschen im städtischen Bereich, was sie an ihrem Lebensumfeld besonders stört, antworten sie meist "Lärm". Sie beziehen sich dabei in erster Linie auf den Verkehrslärm und in zweiter auf die Geräusche innerhalb der eigenen vier Wänden.

Doch das Lärmempfinden selbst ist sehr individuell. Was den einen schon stört, nimmt der andere noch gar nicht wahr. Darüber hinaus neigen Menschen dazu, den Lärm, den sie selbst erzeugen, in ihrer Auswirkung auf die Umgebung zu unterschätzen. Als Verursacher trifft einen das Geräusch nicht unvorbereitet und man zieht in aller Regel auch einen Nutzen daraus. Also hat man eine positive Verbindung zum Geschehen und nimmt die damit verbundenen Geräusche gerne in Kauf.

Experten unterscheiden zwischen Luftschall, wie er beim Sprechen entsteht, und Trittschall oder Körperschall, der sich über Böden und Wände ausbreitet. Vor allem Letztgenannter führt oft zu Konflikten: Da ist die schleudernde Waschmaschine, die man in der Stille der Nacht drei Wohnungen weiter noch hört. Da sind die Kinder, die in der Wohnung im Obergeschoß herumtollen und trotz ihres geringen Gewichts für erhebliches Geräuschaufkommen sorgen.

"Anstatt die Kinder zum Stillsitzen zu zwingen, sollten wir einfach den Trittschallschutz verstärken", empfiehlt Franz Hartmann, Vertriebsdirektor von Saint-Gobain ISOVER Austria, "wer hier spart, verursacht soziale Kosten in der Zukunft."

Dazu werden elastische Trittschalldämmplatten aus Mineralwolle zwischen Decke und Estrich verlegt. An den Rändern halten Estrichrandstreifen Abstand zur Wand, sodass das Getrappel sich nicht auf die umliegenden Bauteile ausbreiten kann. Das Prinzip ist einfach: Man trennt die verschiedenen Ebenen und verringert damit die Ausbreitung der Schallwellen.

Und das ist wichtig: Denn eine Erhöhung des Schallpegels um zehn dB empfindet man als Verdoppelung der Lautstärke, eine Verringerung als Halbierung. Ab einem Dauerschallpegel von 60 Dezibel treten Stressreaktionen im Schlaf auf, ab 80 Dezibel kann die Gesundheit leiden.

Dieser Artikel ist aus der gedruckten Ausgabe der "Salzburger Nachrichten".
Wollen Sie die "Salzburger Nachrichten" kostenlos testen?

Bitte stimmen Sie der Einwilligung zu.