Kalk hilft gegen Schimmel

Schimmelbildung lässt sich durch Kalkputze vermeiden. Der natürliche Baustoff sorgt für eine Feuchtigkeitsregulierung und nimmt dem Schimmel die Basis.
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Kalkputze sind gerade bei der Sanierung immer öfter erste Wahl.
Kalkputze sind gerade bei der Sanierung immer öfter erste Wahl.
SN/haga

Schimmelbildung im Wohnbereich ist auch heute noch ein aktuelles Problem, trotz vieler Fortschritte in der Bauphysik. Bevor das Problem akut wird, ist es empfehlenswert, einem Befall der eigenen vier Wände vorzubeugen. Ansonsten droht eine aufwendige und langwierige Sanierung der Bausubstanz. Die Natur hält besonders wirksame Mittel bereit, die das Feuchtigkeitsniveau regulieren, vor Schimmel schützen und zusätzlich das Raumklima verbessern können: Naturkalk bewährt sich seit Jahrtausenden und ist heute angesichts des Trends zu umweltverträglichen Baustoffen so beliebt wie kaum zuvor.

Manche Verbraucher verbinden Schimmelbildung an den Wänden mit hausgemachten hygienischen Mängeln. Häufig ist das ein Irrtum, denn das Problem kann viele Ursachen haben. Die Pilzsporen benötigen in jedem Fall vor allem Feuchtigkeit, um sich ausbreiten zu können. Verborgene Schäden im Mauerwerk oder eine fehlende bzw. mangelhafte Dämmung können im Altbau häufig die Grundlage für einen Schimmelbefall bilden.

Aber auch Neubauten können direkt betroffen sein, zum einen durch Feuchtigkeit, die noch während der Bauphase eindringt. Zum anderen aufgrund heutiger energetischer Standards, die mit einem hermetischen Verschluss der Gebäudehülle den natürlichen Luftaustausch unterbinden.

Genau hier setzt Naturkalk mit seiner feuchtigkeitsregulierenden Wirkung an. Schon vor Generationen waren Putze und Wandanstriche mit diesem natürlichen Baustoff wegen ihres Feuchtigkeitsschutzes beliebt. Heute weiß man, dass das Material mit seinem hohen pH-Wert von 11 bis 13 den Schimmelpilzen die Lebensgrundlage entzieht. "Aufgrund des Feuchtigkeitsausgleichs durch den Kalk sitzen Schimmelpilze buchstäblich auf dem Trockenen. Mit der Feuchtigkeitsregulierung trägt Kalk zudem zu einem ganzjährig angenehmen, gesunden Raumklima bei", erläutert Thomas Bühler vom Hersteller Haga.

Wichtig für Bauherren und Sanierer ist es, auf die speziellen Eigenschaften und die Verarbeitung der jeweiligen Naturkalk-Materialien zu achten. Bei seinem Unternehmen etwa durchlaufe Kalk, der aus natürlichen Vorkommen wie den Schweizer Alpen stamme, mehrere Schritte, betont Bühler. Zunächst wird das Naturprodukt bei rund 1000 Grad gebrannt und anschließend mit Wasser gelöscht. Der daraus resultierende Sumpfkalk wird getrocknet, es entsteht das pulverförmige Kalkhydrat. Das ist die Basis für den gesunden Anstrich, den es durch die Beimischung rein natürlicher Pigmente zudem in nahezu jeder Farbe gibt.

Erhältlich sind solche Naturkalkfarben und Putze insbesondere im ökologischen Baustoffhandel. Wer nicht auf einen Fachbetrieb setzt, kann sich das nötige Rüstzeug zur Schimmelvorbeugung oder Feuchtesanierung in speziellen Seminaren holen.


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