Im Garten herangewachsene Primeln blühen auch in Eis und Schnee.
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Die Primeln blühen. Die vielen gartentauglichen Arten trotzen auch einem Wintereinbruch. Hier ist nicht die Rede von den großgezüchteten Gemeinen Kissenprimeln, die in einer unüberschaubaren Vielzahl an Farben und Formen gerade angeboten werden. Die sind auch hübsch, passen gut in Kisterl und Töpfe und halten einen kurzen Wintereinbruch mitunter aus. Aber große Freude haben die offenen Blüten mit einer Schneeauflage nicht. Den im Garten herangewachsenen Primeln ist das dagegen egal, denn diese blühen auch schon an warmen Jännertagen. Das Kissenprimerl mit seinen blassgelben Blüten ist so unverwüstlich wie vermehrungsfreudig, wenn der Standort passt. Einen ausgehungerten Boden liebt diese Art. Dort, wo mehr Moos als Rasen den Gartenboden bedeckt, kann man sich jetzt an ihnen erfreuen. Sie bringen sich durch Selbstaussaat gut weiter.
Laut Literaturangaben sind Primeln grundsätzlich keine besonders langlebigen Pflanzen. Die verhungerten Exemplare im "Magergarten" sind es schon. Wer es farbenfroh mag, greift zu Kugel- und Teppichprimeln. Kugelprimeln (Primula denticulata) tragen auf bis zu 25 Zentimeter hohen Stielen kugelige Blütenstände in Blau, Rosa oder Weiß, während die Teppichprimel (Primula juliae) kurzgestielte violettrote Blüten aus einem niedrigen Blattpolster treibt. Die Teppichprimel kann man direkt in den Rasen setzen, Kugelprimeln wirken in einem Beet besser. Auch blühen sie später und entwickeln große Horste - sie würden verschwinden, wenn doch irgendwann der Rasenmäher hervorgeholt werden muss. Die kompakteren Kissen- und Teppichprimeln überleben dagegen eine nicht zu tiefe Mahd.
Wer jetzt bunte Kissenprimeln aus der Gärtnerei aussetzt, wählt am besten einen Standort, der im Hochsommer beschattet ist. Nach einer Regenerationsphase im Frühsommer blühen diese oft bereits im August wieder.
Goldrand- und Stielprimerl erinnern an Schlüsselblumen, sind aber anspruchsvoller und farbenfroher. Etwas später im Frühling kann die Primelleidenschaft noch mit Aurikeln befriedigt werden. Doch Vorsicht: Diese mögen keine pralle Sonne.
Im Gebirge findet man den "Petergstamm", wie Aurikeln auch genannt werden, an nord- und nordostseitigen Felswänden. So möchte er auch im Garten platziert werden: kühl und feucht. Das ist generell ein Anspruch von Primeln an ihren Standort. Auf einer sonnigen Terrasse ist ihre Lebenserwartung enden wollend.
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