Entblättert sind sie am schönsten

Während viele Bäume und Sträucher im Winter ohne Laub recht trostlos aussehen, sind andere gerade in nacktem Zustand attraktiver.
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Die stark gedrehten Zweige der Korkenzieherhasel lassen sich im Haus gut für Dekorationen verwenden. Bis ein kräftiger und gut verzweigter Ast gewachsen ist, vergehen einige Jahre.
Die stark gedrehten Zweige der Korkenzieherhasel lassen sich im Haus gut für Dekorationen verwenden. Bis ein kräftiger und gut verzweigter Ast gewachsen ist, vergehen einige Jahre.
SN/schmeikal

Inzwischen haben sich Bäume und Sträucher völlig entblättert und - es ist wie bei uns Menschen - ohne "Gewand" sehen die meisten nur halb so gut aus. Ausnahmen gibt es hier wie dort, daher stelle ich einige Gehölze vor, die gerade ohne Blätter gut aussehen. Bekannt ist die Korkenzieherhasel (Corylus avellana "Contorta"). Die stark gedrehten Zweige sind in laublosem Zustand attraktiver als mit Blättern. Diese haben nämlich ebenfalls einen etwas gedrehten Wuchs und wirken daher immer etwas kränklich. Am hübschesten ist die Korkenzieherhasel im März noch vor dem Laubaustrieb, wenn die männlichen Blütenkätzchen blühen. Dass Zweige, die man als Dekorationsobjekt käuflich erwirbt, recht teuer sind, versteht man, wenn man sich ein Exemplar dieser Sorte zulegt: Unendlich langsam wachsen die Zweige, die immer knorriger und stärker gedreht sind, je älter sie werden. Recht flott wächst dagegen die Drehweide, die weniger stark gedrehte Zweige hat und sich in kurzer Zeit zu einem Baum auswächst. Da sie - typisch Weide - wie wild wächst, muss man sie in einem kleinen Garten ständig schneiden, an ihr verzweifeln oder sie fällen.

Nichts für raue Lagen ist die Bitterorange (Poncirus trifoliata). In der Stadt Salzburg ist es aber warm genug, dass man Exemplare dieser exotisch anmutenden Pflanze ins Freie pflanzen kann. Die starke Bewehrung der tiefgrünen Zweige kommt im Winter am besten zur Geltung, da die Anzahl der Blätter aber recht überschaubar ist, sorgt sie auch im Sommer für einen Hauch Exotik im Garten. Im Franziskanergarten und im Garten der Bibelwelt behaupten sich die Bitterorangen tapfer und warten im Frühling mit weißen Blüten auf, die einen köstlichen Zitrusduft verströmen.

Eine sichere Bank ist Euonymus alatus, der geflügelte Spindelstrauch, denn er kommt auch mit zackigen Klimalagen bestens zurecht. Bevor er sein Kleid abwirft und die mit Korkleisten "geflügelten" Äste herzeigt, legen sich die Blätter eine herrlich purpurrote Herbstfärbung zu, die ihresgleichen sucht. Dafür ist der Zauber auch rasch vorüber, der geflügelte Spindelstrauch ist eines der ersten Gehölze, die ablauben. Wer ein bisserl mehr Platz hat, sollte einen Zimtahorn (Acer griseum) in den Garten pflanzen. Seine Rinde rollt sich wie Papier am Stamm, ein schöner Hingucker, besonders im Winter.


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