SN/sn / schmeikal |
Während ich Winterjacke und Handschuhe wieder vom Dachboden hole, haben Gartenpflanzen kein Problem mit Schneefall Ende April. Diese sind einem Kälteeinbruch gewachsen.
Problematisch wird es, wenn so viel Schnee fällt, dass das Gewicht des Schnees auf den ausgetriebenen Blättern Astbruch verursacht. Aber die bisherigen Niederschläge im Zentralraum wurden von der Sonne immer sofort wieder weggeschmolzen. Also kann man sich getrost entspannt zurücklehnen und auf besseres Wetter warten.
Basilikum, Tomaten und Paprika wurden hoffentlich rechtzeitig ins Warme geholt. Diese wärmebedürftigen Gewächse sind den derzeitigen Temperaturen nämlich nicht gewachsen.
In Finnland frühstückt man ab 1. Mai im Freien - egal ob die Sonne lacht oder der Winter ein Comeback feiert. Mit Daunenjacke trifft man sich morgens unter dem Wärmepilz zum Kaffee im Garten. Auch bei uns soll es Hobbygärtner geben, die ab März draußen arbeiten müssen, egal bei welcher Witterung.
Mit welchen Pflanzen kann dieser "Garteltrieb" ohne Angst vor Spätfrösten befriedigt werden? Jetzt gehören beispielsweise Bartnelken (Dianthus barbatus) gepflanzt. Entweder man sät sie im Sommer aus - die Jungpflanzen überwintern dann problemlos im Freien - oder man verpasst den Aussaattermin und pflanzt jetzt im Frühling schon blühfähige, aber um diese Zeit natürlich noch grüne Pflanzen ein. Das Gleiche gilt für den Fingerhut (Digitalis). Jetzt ist gerade noch Zeit, Pflanzen in die Erde zu bringen, bevor sie Ende Mai ins generative Wachstum gehen und ihren Blütenstand in die Höhe schieben. Die Forsythienblüte neigt sich dagegen schon ihrem Ende zu. Gleich nach der Blüte kann man Hand anlegen, wenn der Strauch zu groß oder unförmig geworden ist. Wie alle zeitig blühenden Blütensträucher, bildet auch die Forsythie ihre Knospen bereits im Spätsommer. Schneidet man Forsythie, Ranunkelstrauch, Spirea und Flieder im Herbst, schadet das den Pflanzen zwar nicht, aber man bringt sich selbst um die volle Blüte. Sommerblühende Gehölze wie Sommerflieder, Hibiskus, Rispenhortensie, Blauraute oder Bartblume dürfen im Frühling dagegen kräftig zurückgeschnitten werden - idealerweise vor dem Austrieb. Beim Sommerflieder hat man den richtigen Zeitpunkt Ende April jedenfalls schon verpasst, während Hibiskus - immer ein Spätzünder beim Austreiben - jetzt noch gut geschnitten werden kann.
Zu tun gibt es also genug im Garten. Andererseits kann das alles auch noch ein paar Tage warten. Bei solchen Temperaturen rühren sich die Pflanzen im Freien auch nicht mehr als nötig.
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