Ein Garten wie im Paradies

Pflanzen mit biblischer Geschichte - von Alant bis Weihrauch - duften im Bibelgarten St. Elisabeth.
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Gärtner Norbert Kopf (v. l.), Bibelwelt-Direktor Eduard Baumann und Pfarrer Heinrich Wagner freuen sich auf den Bibelgarten, der am Samstag eröffnet wird. Links: Hausmeister Mehmet Petekkaya aus Kurdistan mit seiner Pfefferoni-Pflanze.
Gärtner Norbert Kopf (v. l.), Bibelwelt-Direktor Eduard Baumann und Pfarrer Heinrich Wagner freuen sich auf den Bibelgarten, der am Samstag eröffnet wird. Links: Hausmeister Mehmet Petekkaya aus Kurdistan mit seiner Pfefferoni-Pflanze.
SN/sn / kabö

birgit kaltenböck Die Arbeitshandschuhe von Norbert Kopf und Mehmet Petekkaya sind voller Erde. Es ist noch viel zu tun entlang des 60 Meter langen Kirchenschiffes der St.-Elisabeth-Kirche. Neben dem unübersehbaren gelben Ohr, das zur Bibelwelt führt, wird es nun bunt. Die Hauptfarbe ist jedoch Grün, von Papyrus bis zum Rizinusstrauch, über Weihrauch, Bananenstauden bis zu Dattelpalmen grünt es nahe der Kirche. Die Idee eines Bibelgartens hatte Norbert Kopf bereits seit der Idee von Pfarrer Heinrich Wagner, seine "Bibelwelt" zu errichten, im Kopf. Das ist nun zwölf Jahre her. Vor einem Jahr war es so weit, nun steht der Garten kurz vor der Fertigstellung. Die meisten Pflanzen hier haben mit der Bibel zu tun. "Papyrus ist eine der wichtigsten", sagt Pfarrer Wagner, "die Bibel wurde auf Papier geschrieben". Eduard Baumann, der Direktor der Bibelwelt, erzählt von der Bedeutung des Rhizinusstrauches, worunter der Prophet Jonas eingeschlafen war, oder der Feigenbaum, deren Blätter Adam und Eva einst als Schurz dienten. Für Weinstock, Olivenbaum, lila und rot blühendem Mohn, gemeinsam mehr als 100 Pflanzenarten, zeichnen der "Traumgärtner" Norbert Kopf und die Theologin Magdalena Unterrainer verantwortlich. "Mindestens die Hälfte der Pflanzen stammen vom Klostergarten des Franziskanerordens, die Bruder Beda uns geschenkt hat", sagt Kopf. Auch Erde und Dünger stammen aus der Altstadt. Ein Bitterorangenbaum sowie Sanddorn waren ein Präsent der Gärtnerei Schmeikal. Im hinteren Teil in Richtung Pfarrhaus hat der Innsbrucker Berufsgärtner Robert Weinhandl Hand angelegt. Bis auf zwei Disteln, einer Kartoffelpflanze und Mohn stehen hier Bananenstauden, riesige "Elefantenohren" und eine Vielzahl von Palmen.

Die Fäden im Garten zieht zweifelsohne Norbert Kopf. "Ohne ihn wäre das alles nichts geworden", sind sich Wagner und Baumann einig. Mithilfe von vielen ehrenamtlichen Arbeitern, wie etwa dem Hausmeister Mehmet Petekkaya oder den irakischen Kurden aus dem nahen Caritas-Flüchtlingsheim. "Das sind alles tolle Leute." Mehr davon sucht die Bibelwelt, und zwar ehrenamtliche Mitarbeiter, die viel Freude am Garteln haben (Tel.-Nr. 0676/8746-7085). Geplant sind 14-tägige Treffen, das nächste ist am Montag, 20. Juni, 8 Uhr, vor dem Bibelwelt-Ohr.

Auf der grünen Rasenfläche gegenüber ist in Zukunft ein Gemeinschaftsgarten geplant, für den sich auch die Stadtgärten einsetzen. "Eine Libanonzeder wurde uns bereits zugesagt." Der grüne Vorgarten der Bibelwelt, "ein paradiesisches Stückchen Erde", wird am Samstag, dem 18. Juni, ab 10 Uhr, eröffnet.

Dies ist ein Artikel aus der gedruckten Ausgabe der "Salzburger Woche".
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