Speziell im Fertighausbereich stehen Flachdächer derzeit hoch im Kurs.
| SN/ fertighaus erler gmbh |
Die Dachform ist eines der wesentlichsten Gestaltungsmerkmale eines Hauses. Satteldächer und Walmdächer prägen zwar außerhalb der urbanen Bereiche im Land Salzburg nach wie vor die architektonische Landschaft - ein "Exote" ist jedoch stark im Vormarsch: das Flachdach.
Allerdings sind nicht alle Dachformen in allen Gemeinden erwünscht. So kann es durchaus passieren, dass in einer Gemeinde ein Flachdach nicht erlaubt ist, aber keine 300 Meter weiter in der nächsten Gemeinde schon errichtet werden kann. Wenn einem eine entsprechende Dachform wichtig ist, sollte man sich auf alle Fälle schon vor dem Grundstückkauf bei der entsprechenden Gemeinde informieren.
Verschiedene Bauvorschriften können auch eine Mindestdachneigung forden, wodurch hier ein Flach- oder Pultdach von vornherein ausgeschlossen ist.
Die erweiterten Gestaltungsmöglichkeiten eines Hauses ohne Ziegeldach, eines Designs ohne jegliche alpenländische DNA, sind für viele Häuslbauer jedenfalls ein Grund, dem steilen Trend zum flachen Dach zu folgen. Auch die Fertighausbranche hat auf die geänderte Nachfrage ihrer Klientel reagiert und damit einen durchschlagenden Erfolg erzielt: "Mittlerweile ist die Nachfrage nach Fertighäusern mit Flachdach schon fast genauso stark wie nach Häusern mit Walmdach", weiß Jakob Reiter, Geschäftsführer der Eugendorfer Musterhaus GmbH.
Flachdächer haben nur eine sehr geringe Dachneigung bis zu fünf Grad und können mit Bitumen, widerstandsfähiger Kautschukfolie oder flüssigem Kunststoff eingedeckt werden, was eine nahtlose Abdichtung ermöglicht. Dabei ist wie bei keiner anderen Dachform auf die Qualität der Verarbeitung zu achten, um Wasserdichtheit und Tragfähigkeit zu garantieren. Nur ein Dach, das zu 100 Prozent wasserdicht ist und Einflüssen wie Schneelast, Temperaturschwankungen, Gebäudebewegungen und Vibrationen mühelos standhält, ermöglicht einen sorgenfreien Wohngenuss.
Die Schneelast sei bei Fertighäusern nie das Problem gewesen, so Reiter, allerdings hätten die ersten Flachdachgenerationen vor vielen Jahren noch mit dem sogenannten "Eisstau" durch gefrorenes Schmelzwasser zu kämpfen gehabt. Heute würden die Hersteller aber über genügend Erfahrung verfügen und die technischen Erfordernisse voll im Griff haben, gibt Musterhauspark-Geschäftsführer Reiter Entwarnung.
Neben den bereits erwähnten architektonischen Gestaltungsmöglichkeiten bieten Flachdächer auch viel praktischen Nutzen: Durch sie entstehen keine Dachschrägen, die das darunterliegende Geschoß einschränken, sie sind kostengünstig zu errichten und haben im Vergleich zu gedeckten Dächern ein geringes Gewicht.
Auf Flachdächern lassen sich auch Photovoltaik- und Solaranlagen gut aufstellen. Aber die Ergebnisse der Marktforschung bescheinigen den Flachdächern so oder so eine sonnige Zukunft.