Bienentanz mit der "Süßen Sissi"

Neben dem Unwort des Jahres, dem Weltfußballer des Jahres und dem Polizisten des Jahres werden auch Pflanzen des Jahres gekürt.
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„Süße Sissi“ – der „Paradeiser für'n Kaiser“ ist eine gelbe Birnencocktailtomate.
„Süße Sissi“ – der „Paradeiser für'n Kaiser“ ist eine gelbe Birnencocktailtomate.
SN/schmeikal

Die Salzburger Gärtner haben eine Bienenpflanze zu ihrer Blume des Jahres gewählt. Bidens "Beedance" ist eine neue Sorte der schon zwei Jahrzehnte im Sortiment befindlichen Bidens (Goldzweizahn), einer starkwüchsigen gelben Balkonblume, die es auch mit Hängepelargonien und Surfinien aufnimmt und diese in der anfänglichen Verwendung auch zuweilen gefressen hat. Das kommt zwar jetzt nicht mehr vor, denn die ganz starkwüchsigen Sorten der Anfangsjahre sind gezähmten und nur noch mittelstark wachsenden Sorten wie "Mega Sun" oder "Popstar" gewichen.

Aber immer noch sind Bidens eine Option, wenn man gerne richtig lang herunterhängende Balkonblumen möchte. Die neue Sorte Bidens "Beedance" ergibt nicht nur ein nettes Wortspiel, sondern wartet auch mit einer neuen Farbe auf und die orangen Blüten werden fleißig besucht. Mit einer Bidens "Beedance" in der Balkonkiste muss das Wort Landeanflug neu definiert werden. Ob das laute Getöse gesundheitsschädigend ist und man daher von den Gärtnern Schadenersatz verlangen kann, muss erst vor Gericht ausjudiziert werden.

Viel ungefährlicher erweist sich da das Gemüse des Jahres. Bei der "Süßen Sissi" ist sich die Gärtnerschaft österreichweit einig geworden. Als "Paradeiser für'n Kaiser" wird die "Süße Sissi" beworben, die nur dann "echt" ist, wenn sie gelbe Schuhe anhat (sprich: in einem gelben Topf sitzt). Ob der Kaiser dann wirklich so gut speist, wird sich im Juli zeigen, wenn die ersten kaiserlichen Cocktailtomaten bei uns reif werden.

Wie alle Tomaten schätzt auch die "Süße Sissi" einen warmen, sonnigen und vor allem regengeschützten Standort und als mittelstarker Zehrer doch die eine und andere Düngergabe. Dabei darf es durchaus etwas anderes sein als Hornspäne. Diese sind ein guter organischer Stickstoffdünger. Eine Tomate sollte auch Nährstoffe wie Phosphor und Kalium bekommen. Besonders Letztgenanntes ist für eine feste Fruchtschale verantwortlich. Ein Überangebot an Stickstoff fördert das Wachstum von Grünmasse statt Blüten und führt zu weichen, braunfäuleanfälligen Früchten.

Tipp der Gärtnerin:
Geizen Sie Ihre Tomaten aus. Dabei entfernt man einen Großteil der Seitentriebe, die sich in den Blattachseln bilden. Dadurch geht alle Kraft in die verbleibenden Blüten und Früchte. Diese werden größer und reifen schneller.

Dieser Artikel ist aus der gedruckten Ausgabe der "Salzburger Nachrichten".
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