„Wir sind nicht gegen Wohnungen, aber gegen diese dichte Verbauung am Wartstein“, sagt Anrainer Manfred Schmid, der mit seinen Mitstreitern bereits 300 Unterschriften gesammelt hat.
| SN/Georg Fink |
Während auf der Stiftswiese bereits mit dem Bau von elf neuen Wohnungen begonnen wurde, sorgt ein Projekt auf einem benachbarten Grundstück am Goriweg bzw. am Brichtaweg bei den Anrainern für Aufregung. Auf einem rund 3400 Quadratmeter großen Grundstück sind 29 Wohnungen geplant. Bereits am 2. Mai soll in der Gemeindevertretung von Mattsee der Bebauungsplan beschlossen werden. Innerhalb kurzer Zeit haben die Anrainer 300 Unterschriften gegen das Vorhaben gesammelt. "Es geht uns nicht nur um den Wartstein. Ähnlich viele Wohnungen sollen jeweils am Buchberg und am Wiesenweg gebaut werden. Und es gibt auch schon einen Vorentwurf für eine Bebauung des Areals des Gasthofes Post am Marktplatz. Uns geht es um das Ortsbild", sagt Anrainer Manfred Schmid.
Gerade durch das Projekt am Wartstein werde das Ortsbild massiv beeinträchtigt. "Am Wiesenweg entstehen auf rund 6000 Quadratmetern nur etwa 27 Wohnungen, warum muss am Wartstein am dichtesten verbaut werden?", fragt sich auch Margit Knirsch.
Am Goriweg sollen drei Wohnhäuser mit je zweieinhalb Geschoßen samt Tiefgarage entstehen. "Das Projekt ist höher als alle Häuser rundherum, auch die Zufahrt ist problematisch", so Knirsch. Zudem sei der Wartstein geologisch ein schwieriges Gelände. Margit Knirsch: "Unser Haus hat schon durch eine andere Baustelle Sprünge bekommen. Ich weiß nicht, was passiert, wenn da eine Tiefgarage gebaut wird." Schmid und Knirsch betonen, dass sie nicht gegen neue Wohnungen in Mattsee seien. "Wir brauchen Wohnungen in Mattsee, aber weniger wäre mehr. Wir reden mit jedem offen und hoffen auf ein Wunder am 2. Mai", so Manfred Schmid. Mattsee müsse sich als Tourismusgemeinde seinen Charme erhalten.
Für Bürgermeister Rene Kuel (ÖVP) ist die neue Wohnbauförderung ein Auslöser für die neuen Projekte in Mattsee, weil jetzt auch private Bauträger zum Zug kommen: "Wir machen Umwidmungen nur, wenn die Hälfte der Fläche kostengünstiger zur Verfügung gestellt wird, damit sich auch Einheimische Wohnungen leisten können." Auch die Raumordnung sehe nur mehr Widmungen im Ortszentrum mit einer dichteren Verbauung vor. "Es ist klar, dass die Anrainer nicht immer erfreut sind", so der Bürgermeister. "Wenn nur zehn Wohnungen gebaut werden, gibt es aber keine Förderung." Viel Hoffnung macht Kuel den Anrainern auf dem Wartstein nicht. "Adaptierungen bei den Höhen oder bei der Optik kann es noch geben, aber keine großen Änderungen", so Mattsees Ortschef.
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