Welche Nebenkosten fallen beim Immobilienkauf an?

Nebenkosten im Überblick

Mit dem Bezahlen des Kaufpreises ist es leider nicht getan: Auf die frischgebackenen Immobilien- oder Grundbesitzer kommen weitere, nicht unerhebliche Kosten zu. Wie hoch sind die Nebenkosten beim Haus- oder Wohnungskauf in Österreich?

Beim Erstellen des Finanzierungsplans darf auf eines nicht vergessen werden:
Mit der Kaufsumme der Immobilie oder des Grundstücks ist es leider nicht getan. Zusätzlich zur Kaufsumme sollte man zwischen zehn und 15 Prozent für Gebühren und sonstige Abgaben einplanen. Je teurer das Grundstück, die Wohnung oder das Haus, desto höher sind die Nebenkosten.

Welche Nebenkosten fallen beim Kauf an?

Maklerprovision
Erwirbt man die Traumimmobilie mithilfe eines Maklers, so wird eine Provision fällig. Makler sind meist als Doppelmakler tätig und das beudeutet, dass mit Käufer und Verkäufer ein schriftlicher oder mündlicher Vertrag besteht. Wird eine Immobilie erfolgreich vermittelt, kann der Makler von beiden Parteien eine Provision einfordern.

Die Provision ist abhängig vom Preis der Immobilie:

  • Kaufpreis bis 36.336,42 Euro beträgt die Vermittlerprovision 4% (plus 20% USt)
  • zwischen 36.336,42 Euro und 48.448,51 Euro ist ein Fixbetrag von 1.453,46 Euro fällig
  • Kaufpreis über 48.448,51 Euro beträgt die Vermittlerprovision max. 3% (plus 20% USt)

Kaufvertragserrichtungskosten
Diese Angaben umfassen die mit dem Kaufvorgang verbundenen Rechtsanwalts- und Notarkosten - in der Regel werden Anwälte oder Notare mit dem Aufsetzen des Kaufvertrags, der Eintragung ins Grundbuch und weiteren bürokratischen Vorgängen rund um den Kauf beauftragt. Diese Gebühren sind in den Kammertarifen festgelegt und liegen zwischen einem und 3 Prozent des Kaufpreises. Möglich ist auch die Vereinbarung eines Pauschalhonorars.

Grunderwerbs- und Grundsteuer
Wer ein Grundstück oder eine Immobilie kauft oder erbt, kommt um die Grunderwerbssteuer nicht herum. Diese beträgt aktuell 3,5 Prozent des Gesamtpreises. Vier Prozent der Summe gehen an den Bund, 96 Prozent erhält die jeweilige Gemeinde.

Wird der Kaufvertrag zwischen Eheleuten oder nahen Verwandten abgeschlossen, sinkt der Steuersatz auf zwei Prozent.
Das gilt auch im Fall von Vererbungen und Schenkungen innerhalb der Familie.

Die Grunderwerbssteuer ist nur einmal (in Verbindung mit dem Kauf bzw. Erben einer Immobilie) fällig. Nicht zu verwechseln mit der Grundsteuer: Diese ist jährlich fällig und wird von den Gemeinden eingehoben.

Grundbucheintragung
Ohne den Eintrag ins Grundbuch ist der Kaufvorgang nicht abgeschlossen - an dieser Gebühr führt für den Käufer kein Weg vorbei. Für den Eintrag des Eigentumsrechts in das Grundbuch müssen 1,1 Prozent des Kaufpreises bezahlt werden. Wird das Objekt mit einer Hypothek belastet, kostet dies zusätzlich noch einmal 1,2 Prozent der Höhe der Hypothek.

Werden im Laufe der Zeit weitere Angaben im Grundbuch dazugefügt oder gelöscht, fallen bei jedem einzelnen Vorgang neuerlich Gebühren an (jeweils 44 Euro). Der Grundbucheintrag erfordert wiederum eine notarielle Beglaubigung, die zusätzliche Kosten verursacht.

Gut zu wissen beim Immobilienkauf

Ist das Haus gekauft und sind alle Nebenkosten bezahlt, geht es ans Einrichten - und auch hier kommen je nach Ausstattung erhebliche Kosten auf die Eigentümer zu. Zur Einrichtung von Küche und Bädern kommen Ausgaben für Böden, Rollläden oder Jalousien und Beleuchtung hinzu.

Auch auf notwendige Anschaffungen wie Umzäunung, Asphaltierungs- oder Pflasterungsarbeiten um das Haus oder die Gartengestaltung sollte bei der Finanzplanung nicht vergessen werden. Je nach Ansprüchen und individuellem Geschmack betragen diese Ausgaben in der Regel zwischen zehn und 15 Prozent des Kaufpreises der Immobilie - kostspielige Extras wie Sauna, Swimmingpool oder aufwendige Bepflanzung sind hier noch nicht mit eingerechnet.

Grundbuch
Das Grundbuch ist (mittlerweile) ein elektronisches Register. In einem Grundstücksblatt wird die Übertragung eines Grundstücks festgehalten. Mit diesem Eigentumsblatt erhält der Käufer das offizielle Eigentumsrecht. Außerdem werden hier weitere Rechte (z. B. Bau- oder Wegerecht), aber auch Belastungen (z. B. Hypotheken) festgehalten.

Kreditfinanzierung
Nicht zu vergessen sind die Nebenkosten, die bei einer Kreditfinanzierung anfallen. Neben den kaufenden Kosten wie Prämien und Spesen, fallen zum Beispiel Abfragespesen beim Kreditschutzverband an.

Nebenkosten-Rechner
Um einen schnellen Überblck über die anfallenden Nebenkosten beim Wohnungskauf oder Hauskauf zu bekommen, empfiehlt sich ein Blick in den Nebenkosten-Rechner.

AutorIn:

SN

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