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Wenn die Fensterbank zum Beet wird

Gemüse, Kräuter und viele Sommerblumen gedeihen auch ohne Garten: Sieben Tipps für Aussaat und Pflege.

Mit einem Zimmergewächshaus gelingt die Aussaat. 
Mit einem Zimmergewächshaus gelingt die Aussaat. 

Erst ließ sich der Winter kaum blicken, dann kam der Schnee, als alle schon hinaus- und Garten und Balkon auf Frühjahr trimmen wollten. Der Ausweg ist die Fensterbank. Sie wird in den nächsten Wochen wieder zur Kinderstube für all das, was uns im heurigen Sommer den Alltag würzt. Besonders beliebt sind da Gemüsesorten, Kräuter und viele Sommerblumen. Damit das gelingt, heißt es, Grundlagen zu beachten.
1. Die richtige Aussaaterde kauft man entweder fertig aus der Packung oder stellt sie selbst her. Folgende Erdmischung hat sich am besten bewährt: Maulwurferde (im Frühjahr bei einem Sonntagsausflug leicht zu sammeln), Anzuchterde aus der Packung und Quarzsand. Alle Teile gut mischen. In die Schalen gibt man am Boden eine Schicht Sand. Die Abzuglöcher werden mit Tonscherben abgedeckt, damit sie nicht durch Erde verstopft werden können.
2. Der hellste Platz auf der Fensterbank ist der beste. Damit die Erde nicht zu kalt wird, kann man Dämmplatten oder vier Joghurtbecher als "Säulen" unterstellen. Schalen immer mit einer Glasplatte abdecken. Oder man verwendet am besten gleich die kleinen Zimmergewächshäuser. Sie gibt es sogar mit preiswerter und energiesparender Bodenheizung.
3. Gesät wird dünn. Beim Säen immer beachten, dass manche Samen Lichtkeimer sind, zum Beispiel Basilikum. Würde man sie abdecken, gehen meist 50 Prozent der Samen nicht auf. Nach dem Säen angießen und ab nun täglich die Schalen lüften und dosiert gießen, falls nötig.
4. Damit Pilzkrankheiten zurückgehalten werden, am besten mit Schachtelhalmtee gießen. Das verhindert Krankheiten wie Grauschimmel sehr gut. Zinnkrauttee kann man selbst herstellen: 3 dag auf 1 l Wasser, 24 Stunden ziehen lassen, dann eine Dreiviertelstunde köcheln, abkühlen und etwa 1:5 verdünnt zum Gießen verwenden. Und noch etwas sollte man dem Gießwasser zusetzen: EM - Effektive Mikroorganismen. Sie unterstützen das Wurzelwachstum enorm.
5. Rechtzeitig pikieren, also auseinandersetzen, wenn das Saatgut nicht gleich in kleine Töpfe (Quelltöpfe) gesät wurde. Ansonsten müssen nach zwei bis drei Wochen die Pflanzen in größere Töpfe gesetzt werden. Als Pikierwerkzeug ist ein spitzer Bleistift ideal. Damit die Wurzeln lockern und in den neuen Topf setzen, die Erde leicht andrücken.
6. An sonnigen Tagen die Pflanzen abhärten. Das heißt immer wieder ins Freie stellen. Zunächst mit dünnem Vlies abgedeckt, damit die zarten Keime nicht verbrennen, später in die volle Sonne. Damit wachsen die Pflanzen kompakt.
7. Kaum haben die Pflanzen die Kinderstube verlassen, benötigen sie Nährstoffe. Daher sollte man in die Erde, die zum Umpflanzen verwendet wird, nun organischen Dünger einarbeiten.

Man kann auch mit Biodünger flüssig nachdüngen, sollte es allerdings nicht übertreiben. Die zarten Wurzeln verbrennen bei zu viel Dünger schnell.
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