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Tiny House: Trend zum "Do it yourself" Mini-Haus

Große Villen, Prunkhäuser und Penthousewohnungen waren gestern. Die "Tiny House - Bewegung" setzt auf Nachhaltigkeit und Reduktion.

Mobile Mini-Häuser liegen voll im Trend. Maximaler Wohnkomfort auf minimaler Wohnfläche.
Mobile Mini-Häuser liegen voll im Trend. Maximaler Wohnkomfort auf minimaler Wohnfläche.

Seit einiger Zeit geht es in Amerika darum, möglichst kompakt, nachhaltig und komfortabel zu bauen. Ob ein mobiles Haus auf einem Anhänger, ein umgebauter Schulbus, ein gemütlicher Wohncontainer oder ein Baumhaus - aus allem lässt sich eine gemütliche Unterkunft errichten. Hierbei handelt es sich jedoch nicht nur um eine Art Ferienwohnung, denn wer der Tiny House Bewegung folgt, entscheidet sich für ein Leben auf wenigen Quadratmetern.-

In Zeiten von steigenden Mieten wundert es also nicht, das Suchende dem anhaltenden Do It Yourself- Trend die Krone aufsetzen und sich die eigenen vier Wände einfach selber bauen. Zusätzlich zu den Kosteneinsparungen soll auch die Flexibilität ein treibender Faktor bei den Mini-Haus-Bewohnern sein. Wenn gewünscht, bekommt die neue Heimat einfach ein paar Reifen und so wird das schnelle Wechseln des Standorts kein Problem mehr.

Laut der Statistik Austria stiegen die Mietkosten (ohne Betriebskosten) in Österreich seit dem Jahr 2005 um durchschnittlich rund 40% an und auch bei den Betriebskosten verzeichnet die Statistik einen Anstieg von rund 20%. Ein großer Anteil des monatlichen Einkommens fließt demnach direkt an den Vermieter oder an die Bank. Kein Wunder, dass sich viele nach einer Alternative sehnen. Dies war auch in Amerika der Anstoß für den aktuellen Wohntrend.
Neben dem finanziellen Aspekt schließen sich Personen auch aus Umweltgründen der Bewegung an. Auch der Ruf nach mehr Freiraum und Zeit ist ein ausschlaggebender Grund, warum sich viele Menschen für das Leben auf wenig Wohnfläche entscheiden.

Leben im Mini-Haus

Im Durchschnitt leben die Fans des Minimalismus auf 10-30m². Jede Fläche wird genutzt und alles was drinnen Platz hat, hat auch mehrere Funktionen. So wird die Treppe in den "ersten Stock" auch als Stauraum genutzt und die Couch wird zum Bett wird zum Arbeitsplatz wird zum Fitnessbereich. Wer glaubt dieses Wohnkonzept ist nur für junge Leute, der irrt. In Amerika sind knapp 40% der Tiny House - Eigentümer über 50 Jahre.

Wer sich mit dem Gedanken an ein eigenes Mini-Haus erst anfreunden muss, der könnte sich im nächsten Urlaub in eine einfache Holzhütte oder in einen liebevoll eingerichteten Wohnwagenanhänger einquartieren.

Mini-Haus selbst gemacht

Im Internet findet man mittlerweile Inspirationen und Bauanleitungen für das Eigenheim. Je nach Mini-Haus, kann die Errichtung einige Monate in Anspruch nehmen. Bevor mit dem Bau gestartet wird, sollte man sich jedoch bewusst sein, dass auch ein Tiny House nicht umsonst ist. Bei einem mobilen Mini-Haus mit Küchenzeile, Bad, Anhänger und Baumaterialien sollte man doch rund 10.000-20.000 EUR am Sparbuch haben. Es geht jedoch immer günstiger oder teurer, doch maximalen Komfort kann man schon auf der kleinsten Fläche erzielen. Wer sich das Selberbauen ersparen möchte, kann mittlerweile auch schon auf fertige Tiny Houses zurückgreifen. Auf wenigen Quadratmetern wird hier absoluter Luxus ab 50.000 Euro geboten.


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