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Wintergarten: Mehr Licht, mehr Raum, mehr "Grün"

Ein Wintergarten bringt nicht nur Licht ins Haus, sondern stellt eine vielseitig nutzbare Verbindung zwischen drinnen und draußen dar. Vor Baubeginn muss jedoch einiges geklärt werden.

Ob kalter oder warmer Wintergarten – der großteils verglaste Anbau bietet in jedem Fall einen geschützten Blick ins Grüne und erweitert die Nutzfläche des Zuhauses.
Ob kalter oder warmer Wintergarten – der großteils verglaste Anbau bietet in jedem Fall einen geschützten Blick ins Grüne und erweitert die Nutzfläche des Zuhauses.

Ein Wintergarten ist der Traum vieler Eigenheimbesitzer. Das "grüne Zimmer" als Verbindung zwischen Innenraum und Garten stellt nicht nur eine vielseitig nutzbare Erweiterung des Wohnraums dar, sondern bietet in vielen Fällen auch die Möglichkeit, gut geschützt und doch inmitten der Natur zu verweilen - selbst wenn es draußen regnet oder schneit.

Unterschied Wohn- und Kaltwintergarten

Diese Möglichkeit bietet sich allerdings nur, wenn es sich bei dem Wintergarten um einen warmen, also einen sogenannten Wohnwintergarten und nicht um einen Kaltwintergarten beziehungsweise einen Sommergarten handelt. Der Unterschied liegt in der Nutzung. So kann ein Wohnwintergarten ganzjährig als vollwertiger Wohnraum genutzt werden. Für die angenehmen Temperaturen sorgen sowohl eine entsprechende Heizmöglichkeit als auch eine gesetzlich vorgeschriebene Isolierung. Ein kalter Wintergarten wird hingegen nicht beheizt und eignet sich während der kalten Jahreszeit nicht zum Wohnen. Allerdings bietet auch ein Sommergarten im Winter Frostfreiheit und ist somit ein idealer Platz, um Pflanzen und Terrassenmöbel zu überwintern. Zudem heizt sich auch der kalte Wintergarten an sonnigen Wintertagen meist so weit auf, dass man gemütlich darin verweilen und geschützt die Natur um einen herum genießen kann.
Gern wird bei der Beschreibung und Unterscheidung von warmen und kalten Wintergärten auch die Fachbezeichnung des thermisch getrennten oder thermisch nicht getrennten Wintergartens verwendet. Die Bezeichnung bezieht sich ursprünglich auf Wintergärten aus Aluminium und beschreibt die Konstruktionsart der Aluminiumprofile, die beim Bau des Winter- beziehungsweise Sommergartens zum Einsatz kommen.

Ein thermisch getrennter Wintergarten muss immer bewilligt werden. Horst Schmalz, Fa. Wigalux

Warum Aluminium als Material überzeugt

Aluminium ist heutzutage eines der beliebtesten Materialien für die Wintergartenkonstruktion, da es durch sein geringes Gewicht, seine hohe Stabilität, ein modernes Erscheinungsbild und einen geringen Pflegeaufwand überzeugt. Allerdings ist Aluminium ein stark wärmeleitendes Material, dementsprechend müssen für einen Wohnwintergarten stets thermisch getrennte Profile gewählt werden, die mittels Einlage von Kunststoffstegen oder Dämmmaterial wärmedämmend wirken und Energieverluste verhindern. Ein reiner Sommergarten hingegen kann durchaus auch mit thermisch nicht getrennten Aluminiumprofilen realisiert werden.

Holz als Alternative

Eine beliebte Alternative zum Aluminiumwintergarten ist ein Wintergarten aus Holz. Das natürliche Material bietet ebenfalls eine hohe Stabilität und darüber hinaus eine gute Wärmedämmung. Außerdem sorgt Holz für eine behagliche Atmosphäre im Innenbereich des Wintergartens. Allerdings erfordert eine reine Holzkonstruktion einen erhöhten Pflegeaufwand - vor allem im Außenbereich, wo der Holzschutz regelmäßig aufgefrischt werden muss.

Holz-Alu-Wintergarten: Eine Kombination aus beiden Materialien

Laut Horst Schmalz von der Firma Wigalux werden zurzeit Wintergärten aus einer Kombination von Holz und Alu, die sich die positiven Eigenschaften beider Materialien zunutze machen, immer beliebter. Dabei wird eine Holzkonstruktion außen durch eine Aluminiumschale abgedeckt, die das Holz vor jeglichen Witterungseinflüssen schützt. Eine Besonderheit, auf die sich der Wintergartenexperte aus Salzburg spezialisiert hat, ist die Sanierung und Reparatur von Wintergärten mittels eines speziellen Klick-Systems. Dabei werden auf bestehende Holzwintergärten nachträglich Alurahmen aufgeklickt. Auf diese Weise wird aus einem reinen Holzwintergarten ein Holz-Alu-Wintergarten, ohne dass der bestehende Wintergarten abgerissen werden muss. Laut Schmalz ist ein Holz-Alu-Wintergarten v. a. für warme, sprich beheizte Wintergärten empfehlenswert.

Auf was sollte bei der Beschattung und Belüftung geachtet werden?

Wer über den Bau eines neuen Wintergartens nachdenkt, sollte sich im Vorfeld jedoch nicht nur über Material, Isolierung und Beheizung desselben Gedanken machen. Auch Beschattung und Belüftung des zusätzlichen Wohnraums tragen maßgeblich zum Wohlfühlklima innerhalb der großteils gläsernen Konstruktion eines Wintergartens bei. Während der hohe Lichteinfall im Wintergarten vor allem in der kalten Jahreszeit meist eine Wohltat und hochgeschätzt ist, können Wintergärten im Sommer schnell überhitzen. Eine Möglichkeit, die hier Abhilfe schaffen kann, sind durchdachte Beschattungssysteme. Laut Horst Schmalz werden diese im besten Fall immer außen montiert, da sie dort am effektivsten wirken. "Wenn ich die Beschattung innen mache, dann ist die Hitze ja schon einmal durch die Scheibe durch!"
Ist die Hitze erst einmal im Wintergarten drin, kommt die Belüftung ins Spiel. Diese spielt in erster Linie bei beheizten und dementsprechend gut isolierten Wintergärten eine wichtige Rolle. Um eine regelmäßige Belüftung zu gewährleisten, müssen Fenster oder Kippöffnungen in die Wintergartenkonstruktion eingebaut werden. Laut Schmalz sollte dabei die Abluft am höchsten und die Zuluft am niedrigsten Punkt des Wintergartens eingebaut werden. In beiden Fällen - Beschattung und Belüftung betreffend - empfiehlt der Salzburger Fachmann automatische Systeme, die auch dann arbeiten, wenn der Besitzer beispielsweise gerade im Urlaub ist.

Vorab bei der Baubehörde informieren

Und noch einen essenziellen Hinweis hat Wigalux-Eigentümer Schmalz für alle parat, die mit dem Gedanken an einen eigenen Wintergarten spielen. Nämlich jenen, sich immer vorab bei der zuständigen Baubehörde zu informieren, ob der Bau eines Wintergartens überhaupt möglich ist, wenn ja, in welcher Größe und ob eine Baugenehmigung benötigt wird. So ist ein sogenannter Sommergarten mancherorts nur anzeigenpflichtig. Anders verhält es sich mit einem thermisch getrennten beziehungsweise warmen Wintergarten. Dieser müsse immer behördlich bewilligt werden, da wie beim klassischen Wohnraum gewisse baurechtliche Anforderungen an den Bau geknüpft sind. Zudem müssten die örtlichen Bauvorschriften wie etwa die vorgegebene Bebauungsdichte beim Bau eines Wintergartens stets bedacht und eingehalten werden.