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7 sommerliche Gartenmythen

Viele Gartler sind wahre Experten und geben vermeintliche Weisheiten weiter. Oft stimmen diese Aussagen aber überhaupt nicht und sind lediglich Mythen.

Manche Meinung zum Thema Garten sind hartnäckig, treffen aber ganz und gar nicht zu.
Manche Meinung zum Thema Garten sind hartnäckig, treffen aber ganz und gar nicht zu.

Es gibt so manche Meinungen, die sich unter Gärtnern und Gartenliebhabern hartnäckig halten - obwohl sie ganz und gar nicht richtig sind.

1. Gartenmythos: Asseln fressen Pflanzen

FALSCH. Asseln mögen zwar für viele Menschen ekelig wirken, sie sind aber meist nur dort zu finden, wo es feucht ist oder sich verrottendes Material befindet. Daher verstecken sich die Tierchen bevorzugt unter Blumenuntersetzern auf der Terrasse und schwirren am Abend aus, um die Holzstückchen in der Erde zu verspeisen. Pflanzen nagen sie beinahe nie an. Meist nur dann, wenn nichts anderes mehr zum Fressen da ist. Also: kein Schädling. Vielleicht ein Lästling. Im Kompost ein Nützling!

2. Gartenmythos: Flechten sind nur auf kranken Bäumen

FALSCH. Ob krank oder nicht krank, das zeigen die Flechten nicht an. Sie sind ausschließlich Zeichen für saubere Luft.

Gerade in den vergangenen Jahren tauchen Flechten wieder vermehrt auf, weil kein Schwefel und kein Blei mehr in unseren Mineralölen sind. Guter Nebeneffekt: Bei den Ribiseln sollte man nun genau jene Äste bodeneben herausschneiden, die besonders mit Flechten bewachsen sind, denn das sind die ältesten Triebe.

3. Gartenmythos: Fische im Biotop sind nützlich

FALSCH. Wer meint, ein Gartenteich kann zum Aquarium werden, der irrt. Ob Goldfisch oder Hecht, ob Koi oder Karpfen - sie haben in einem echten Biotop nichts verloren. Sie vertilgen sämtliche nützlichen Tierchen, wie Libellen, kleine Kröten, Molche oder Ringelnattern. Und sie hinterlassen Unmengen an Ammoniakausscheidungen, die dann zu Algenwachstum führen.

Daher: entweder Fischteich - mit viel Technik und Filter - oder Biotop mit den einzigen Teichfischen, die dort natürlich leben: Moderlieschen, Bitterlinge oder Elritzen.

4. Gartenmythos: Moosvernichter helfen gegen Moos

FALSCH. Gerade in einem regenreichen Jahr feiert das Moos im Rasen fröhliche Urständ. Und da wird dann Moosvernichter gestreut. Wenige Stunden später ist es schwarz, stirbt ab und kann herausgerecht werden. Perfekt? Kaum, denn wenige Wochen später ist es wieder da. Das Eisen im Moosvernichter beseitigt nämlich nicht die Ursachen: Staunässe, verdichtete, nährstoffarme und schattige Böden. Also Boden sanieren, dann gibt's kein Moos.

5. Gartenmythos: Kakteen sind nie winterhart

FALSCH. Ganz im Gegenteil! Es gibt herrliche, absolut winterharte Kakteen, die auch bei uns problemlos gedeihen. Durchlässige, kiesige Böden in voller Sonne sind eine wichtige Voraussetzung, der Schutz vor zu viel Regen im Winter die andere. Also: Alte Mistbeetfenster im Herbst über die Pflanzen und sie überstehen auch extreme Temperaturen von minus 20 Grad und mehr.

6. Gartenmythos: Zwiebeln muss man knicken, dann werden sie reif

FALSCH. Wohl einer der größten Fehler, die man im Gemüsegarten machen kann: Wenn in den nächsten Wochen die Speisezwiebeln so richtig schön dick werden, dann knicken manche das Laub, "damit sie noch größer werden", weil sie hoffen, dass dann der Pflanzensaft nicht in die Blätter steigt, sondern in der Zwiebel bleibt. Notreife nennt es der Fachmann und erklärt: Damit wird die Haltbarkeit verringert und die Zwiebel wird nicht mehr wachsen.

7. Gartenmythos: Leimringe helfen gegen Ameisen

FALSCH. Man sieht sie an vielen Obstbäumen - die Leimringe. Das ist im Herbst und Winter eine ganz wichtige Maßnahme gegen den Frostspanner, doch ab dem Frühling gehören sie entfernt, denn dann werden viele Nützlinge getötet. Ohrwürmer kommen so nicht an die Läuse, um sie zu fressen. Ameisen werden zwar kurzzeitig erwischt, doch meist schon nach wenigen Tagen spazieren sie (über die Leichen) in die Baumkronen. Daher: Im Frühjahr die Leimringe entfernen.

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