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Österreichische Immobilien - Investments bei fünf Milliarden Euro

Gerade Gewerbeimmobilien weisen oft interessante Renditen auf. Bei Handelsflächen rangiert Salzburg sogar bei den Spitzenmieten an vorderster Stelle.

Linz ist bei Büromieten im Österreichvergleich sehr günstig.
Linz ist bei Büromieten im Österreichvergleich sehr günstig.

Investments in den heimischen Immobilienmarkt sind nach wie vor gefragt. Remax Commercial Research errechnete für 2017 ein Investment-Volumen institutioneller Anleger in österreichische Immobilien von fünf Mrd. Euro. Die Anteile der verschiedenen Asset-Klassen am Gesamt-Investment-Markt sind genauso unterschiedlich wie die Verteilung der Asset-Klassen in den Landeshauptstädten. National entfielen auf Büroflächen 2,9 Mrd. Euro, jeweils 600 Mill. Euro auf Retail-Flächen und Wohnflächen, 500 auf Hotels und je 200 Mill. Euro auf Industrie & Logistik und "Sonstige".

Büroflächen-Investments

Während bei Büroflächen-Investments 2016 gut 60 Prozent auf Wien, 14 Prozent auf Linz und zehn Prozent auf Innsbruck entfielen, waren dies im Retail-Bereich nur mehr 30 Prozent für Wien, aber 20 Prozent für Salzburg und 13 Prozent für Linz, der Rest breit gestreut. Im Wohnbereich verteilten sich die Investments am ehesten gleichmäßig über das gesamte Bundesgebiet: 24 Prozent für Wien, 14 Prozent jeweils für Graz und Linz, und jeweils 13 Prozent für Innsbruck und Salzburg.
Die Spitzenrenditen für Büroflächen lagen 2017 in Wien zwischen 4,0 Prozent in sehr guten Lagen und 5,0 Prozent in durchschnittlichen Lagen und damit um 0,25 Prozent unter den Werten von 2016. Die Renditen in den Landeshauptstädten sind um mindestens einen Prozentpunkt höher. Büromieten bringen in Wien in durchschnittlichen Lagen zwischen zehn und 13 Euro, bis zu 25 Euro in sehr guten Lagen pro Quadratmeter Kaltmiete. In Graz liegt der Wert zwischen 6,60 Euro und 11,10 Euro, in Linz zwischen 6,20 und 10,20 Euro und in Salzburg zwischen 6,40 und 12,50 Euro. Innsbruck weist Werte zwischen 7,10 und 12,00 Euro auf. Somit ist der Spitzenpreis wie auch die Preisspreizung (zwischen durchschnittlichen und erstklassigen Bürolagen) in Salzburg am höchsten. Am günstigsten mietet man Büros in Linz. Die Spitzenmieten sind von 2015 auf 2017 in Linz um zwei Prozent, in Innsbruck um vier Prozent, in Graz um sechs Prozent und in Salzburg um neun Prozent gestiegen.

Handelsflächen-Investments

Die Spitzenrenditen für Handelsflächen muss man allerdings lagespezifisch höchst unterschiedlich betrachten: In der Bundeshauptstadt liegen die Spitzenrenditen bei Fachmarktzentren/Retail-Parks bei 5,7 Prozent, bei Shoppingcentern bei bis zu 4,0 Prozent und High-Street-Flächen bei bis zu 3,3 Prozent. Die Spitzenrenditen dieser Assetklassen in den Landeshauptstädten liegen zumindest 0,5 Prozent bis 1 Prozent darüber.
In Spitzenlagen erzielten Handelsflächen als Top-Preise in Innsbruck 56 Euro pro Quadratmeter, in Graz bis 88, Linz bis 100 Euro und Salzburg markiert das Ende der Fahnenstange mit bis zu 163 Euro pro Quadratmeter. Die Preisrange ist allerdings erheblich, denn auch sehr gute Lagen sind in Innsbruck ab 33,50, in Linz ab 46 Euro, in Graz ab 48 Euro pro Quadratmeter und in Salzburg ab 91 Euro zu bekommen. Salzburg ist somit bei Handelsflächen rund drei Mal so teuer wie Innsbruck und doppelt so teuer wie Graz. Ein entscheidender Faktor für die Spitzenmieten ist wohl der Fremdenverkehr, sie steigen direkt proportional mit den Übernachtungszahlen der jeweiligen Städte.

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