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Wohntrends 2022: Auf dem Holzweg

Naturmaterial Holz als spannendes Designelement für Individualisten. Vielfältige Gestaltungsmöglichkeiten sprechen für Holzelemente.

Holz im Wohnbereich ist auch im modernen Ambiente gut umzusetzen.
Holz im Wohnbereich ist auch im modernen Ambiente gut umzusetzen.

Holz dient seit jeher als wichtiger Bau- und Werkstoff, auch im Wohnbereich war Holz schon immer ein gern gesehener Gast etwa im Schlafzimmer und in der Küche. Die klassischen Eichen-Kinderzimmermöbel und die rustikale Landhausküche mit verschnörkelten Schmuckelementen aus Massivholz verloren jedoch in den 2000er-Jahren abseits des Alpin-Chics an Attraktivität für modernes Wohnen. Andere Materialien wie Stein, Glas, Lack, Kunststoff, Edelstahl dominierten den modernen Look in Designerwohnungen.

Individualität aus der Natur

Das hat sich in den vergangenen Jahren gewandelt. Interior-Design-Trends heben das Naturmaterial Holz wieder auf das Podest der Modernität und Individualität. "Jeder gefällte Baum, jedes daraus geschnittene Stück Holz ist ein Unikat", betont Franz Schwaiger, Geschäftsführer von Trumer Holz in Palting. "Die natürliche Maserung des Holzes sorgt für Kombinationen, die jedes Möbelstück, jede Holzfront einzigartig machen. Das macht Holz als Designelement für private Wohnräume, aber auch Geschäftslokale und Terrassen so spannend."

Das sagt einer, der es wissen muss. Denn mit seinem Unternehmen ist der 47-Jährige sprichwörtlich alles andere als auf dem Holzweg. Gemeinsam mit seinem Geschäftspartner Christian Weiss setzt er bei Trumer Holz voll auf das Naturmaterial Holz in Topqualität. "Wir haben uns vor Jahren für einen Holzfachmarkt entschieden, in dem wir ausschließlich auf Holzqualität made in Austria setzen. Jedes Holz hat seine ganz eigene Geschichte, die es uns durch seine Beschaffenheit und Maserung erzählt."

Wer auf den Rohstoff Holz setzt, hat auch in der Farbwahl vielfältige Möglichkeiten. "Ob dunklere Hölzer wie Eiche blackwashed für den Fußboden oder hellere Hölzer wie gebürstete Fichte für die Wohnwand, die Auswahl an Massivhölzern für die Wohnräume ist breit", erklärt Franz Schwaiger und spricht aus Erfahrung: "Männer tendieren oft zu dunkleren Hölzern, Frauen zu helleren Varianten. Man trifft sich dann meistens in der Mitte."

Natürliche Wohnlichkeit

Massivholz ist nicht nur aufgrund seiner Optik, Langlebigkeit und Beständigkeit ein Trendmaterial für Wohnräume, sondern auch durch seine natürlichen Eigenschaften, die sich positiv auf das Raumklima auswirken. "Egal ob als Fußboden, Wandschalung oder Deckenverkleidung", betont Franz Schwaiger. "Holz kann Feuchtigkeit aufnehmen, aber auch abgeben." So reguliert Holz in natürlicher Form, geölt oder lasiert das Raumklima auf positive Weise, sorgt für ein gesundes Wohnklima und kann so auch Schimmelbildung verhindern. "Holz gibt sofort Feedback. Wenn ich bei unseren Kunden Holzböden mit Fugen sehe, weiß ich sofort, dass das Raumklima zu trocken ist. Ich brauche somit eigentlich keinen Hygrometer, sondern einfach den Rohstoff Holz in den Wohnräumen."

Natürlich braucht Holz auch eine gewisse Zuneigung und Pflege des Besitzers, doch durch die modernen Ver- und Bearbeitungsmöglichkeiten sind die Massivhölzer noch pflegeleichter geworden. Und wenn einmal etwas passiert, kann man kleinere Malheurs kaschieren. Denn man kennt es nur zu gut: Irgendetwas fällt auf den Boden und schon hat man einen Kratzer im Parkett. Das kann bei Massivholzböden natürlich auch passieren, man kann den Boden jedoch neu schleifen, danach sieht er aus wie neu. Wenn das bei anderen Materialien passiert, ist man nicht so flexibel und kann Schäden kaum ausbessern.

Barfuß gehen

Das gilt auch für den Outdoor-Bereich: Holzterrassenbeläge sind den Witterungsbedingungen ausgesetzt, doch je höher die Holzqualität ist, desto geringer ist der persönliche Pflegeaufwand. Vor allem die Auswahl der Holzsorte ist hierbei sehr wichtig. "Für den privaten Bereich empfehlen wir Hölzer wie Thermoesche oder Thermokiefer, da diese nicht schiefern oder splittern. So kann man im Hochsommer auch barfuß über die Holzterrasse gehen. Und im Gegensatz zu Stein oder WPC-Belägen verbrennt man sich dabei auch die Fußsohlen nicht, weil sich das Massivholz weit weniger in der direkten Sonneneinstrahlung erhitzt als andere Materialien", weiß Schwaiger aus jahrelanger Erfahrung.

Nachhaltiger Rohstoff

Neben der Individualität ist auch der Nachhaltigkeitsaspekt ein wesentlicher Faktor. Denn Bäume sind eine natürliche Rohstoffquelle, die eigentlich nur Sonne und Wasser benötigen, um zu wachsen. Damit ist Holz nicht nur ein natürlich nachwachsender Rohstoff, sondern absorbiert und speichert auch gleichzeitig CO2 aus der Atmosphäre. In Zeiten der Klimawandel-Diskussionen für viele ein nicht unwesentlicher Faktor, wenn es darum geht, sich für ein bestimmtes Material zu entscheiden.

Heimwerken statt Urlaub

Wie "trendy" Massivholz und vor allem hochqualitative Hölzer für Wohnräume, Geschäftslokale und Terrassen sind, zeigt auch das breite Kundenspektrum aus ganz Österreich bis nach Norddeutschland. "Die Leute wollen sich den Urlaub nach Hause holen. Statt in den Ski- oder Wanderurlaub nach Salzburg, Tirol oder Vorarlberg zu fahren, holen sie sich den alpinen Lifestyle mit Hölzern wie Thermofichte oder gebürsteter und gehackter Eiche für rustikale Wandverkleidungen und Wohnwände nach Hause", sagt der Experte. "In der Coronazeit haben viele wieder ihre Leidenschaft für das Heimwerken entdeckt oder in den Ausbau der Terrassen und Outdoor-Küchen investiert und hier im Sinne der Langlebigkeit und Beständigkeit auf hochwertige heimische Hölzer gesetzt."

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