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Wohnen am See hat immer Saison

Die Kärntner Seen und das Salzkammergut stehen hoch im Kurs. Das rare Angebot lässt die Preise steigen. Ein Geheimtipp ist der Walchsee in Tirol.

Wohnen am Wasser bedeutet Lebensqualität. Das wusste schon der Habsburger Johann Orth und ließ sich in Gmunden im gleichnamigen Wasserschloss im Traunsee nieder.
Wohnen am Wasser bedeutet Lebensqualität. Das wusste schon der Habsburger Johann Orth und ließ sich in Gmunden im gleichnamigen Wasserschloss im Traunsee nieder.

Österreich ist nicht nur ein Land der Berge, sondern auch Land der Seen und Flüsse. Durch den Drang zur Ruhe, Entspannung und dem Wunsch nach einem Rückzugsort mit hohem Lifestyle-Wert ist das Wohnen am Wasser bei Käufern und Mietern so begehrt wie nie. Aber auch Investoren interessieren sich immer mehr für Seegrundstücke.

Sicheres Investment

Als Wertanlage hoch im Kurs stehen vor allem Liegenschaften, die in weniger dicht besiedelten Gebieten liegen, aber eine gute Anbindung an die nächstgelegenen Städte haben. Neben der Lage zeichnen sich Topobjekte vor allem durch einen direkten Seezugang, einen eigenen Badestrand beziehungsweise Seeblick und eine hochwertige Ausstattung aus. Bei der richtigen Qualität und der richtigen Lage ist eine Investition in eine Seeimmobilie als Anlageobjekt ein sicheres und solides Investment.

"Immobilien mit Seeblick beziehungsweise Seegrund/Seezugang sind extrem begehrt, da diese sehr selten auf den Markt kommen und in ihrer Einzigartigkeit und Lage unwiederbringlich sind", Mark Hüsges, Lizenzpartner von Engel & Völkers Salzburg Residential: "Solche Immobilien werden zu Liebhaberpreisen gehandelt. Ein weiterer Anstieg der Preise für solche Liegenschaften ist aus den oben genannten Gründen anzunehmen."

Direkter Seezugang nachgefragt

Das Bundesland Kärnten lockt mit mehr als 1200 stehenden Gewässern sowohl Urlauber als auch Anleger in die Region. Besonders beliebt sind dabei die vier größten Seen Wörthersee, Millstätter See, Ossiacher See und Weißensee. Aber nicht nur Objekte mit direktem Seezugang, auch Immobilien in Seenähe werden verstärkt nachgefragt.
"Die begehrtesten und teuersten Plätze sind ganz klar Immobilien mit direktem Seezugang. Aber auch die Lagen im fußläufigen Radius um den See gewinnen zunehmend an Beliebtheit und bieten auch im niedrigeren Preissegment wunderschöne Objekte", bestätigt Hansjörg Lenz, Lizenzpartner Engel & Völkers Kärnten.

Dabei ist das Angebot von Seeimmobilien- und Grundstücken in guten beziehungsweise sehr guten Lagen zunehmend knapp und die Preise dementsprechend hoch. Auch für die kommenden Jahre sei daher in allen Segmenten mit deutlichen Preissteigerungen zu rechnen, sagt der Experte. Mit einem 2020 erzielten Spitzenpreis von 14 Mill. Euro für ein Einfamilienhaus, liegt der Wörthersee weiterhin auf einem deutlich höheren Preisniveau als sein nordwestlich gelegener Nachbar, der Ossiacher See. Trotzdem liegt der Durchschnittspreis für Wohnungen im Bezirk Klagenfurt-Land mit 5000 Euro pro Quadratmeter weit über dem sonstigen Niveau Kärntens.

Preisniveau in Oberkärnten noch moderat

In der Urlaubsregion Oberkärnten/Millstätter See ist die Nachfrage zwar ebenso groß, das Preisniveau im österreichischen Vergleich jedoch noch moderat. Auch in sehr guten Lagen gibt es hier noch Objekte unter einer Millionen Euro. Der durchschnittliche Preis liegt bei rund 250.000 Euro.

In der Region Salzkammergut sind der Attersee, Fuschlsee, Mondsee, Traunsee und der Wolfgangsee nicht nur die größten und bekanntesten Seen der Region, sondern gleichzeitig auch die Hauptanziehungspunkte. Die hier liegenden Bezirke Gmunden und Vöcklabruck weisen mit durchschnittlichen Wohnungspreisen von mehr als 3600 Euro pro Quadratmeter das höchste Preisniveau Oberösterreichs auf.

In guten und sehr guten Lagen liegen die Häuserpreise im Salzkammergut häufig deutlich über einer Millionen Euro. Für traumhafte Objekte direkt am See ist die Preisspanne, bei gleichzeitig hoher Nachfrage, nach oben weit geöffnet. Der Spitzenpreis von 11,5 Mill. Euro aus dem Jahr 2019 wurde 2020 mit 6,6 Mill. Euro jedoch nicht wieder erreicht. Trotzdem ist davon auszugehen, dass auch hier das Preisniveau deutlich steigen wird.

Spitzenpreise im Pinzgau

Das Leben in der Urlaubsregion Zell am See verspricht Bewohnern sowie Touristen eine hohe Lebensqualität und viel Abwechslung. Während das Angebot an Aktivitäten in der Region Zell am See riesig ist, bleibt das Angebot an Wohnimmobilien eher spärlich, wodurch das Preisniveau insbesondere für luxuriöse Häuser direkt am See oder Wohnungen mit See- und Bergpanorama hoch bleibt. Das machen auch die Preissteigerungen um 9,2 Prozent im Jahr 2020 im Vergleich zum Vorjahr deutlich. Für Villen werden Preise von bis zu drei Mill. Euro gezahlt. 2020 wurde für ein Ausnahmeobjekt sogar der Spitzenpreis von 5,2 Mill. Euro erzielt.

2020 wurden insgesamt 207 Eigenheime zu einem durchschnittlichen Preis von 517.200 Euro verkauft. Auch der Preisanstieg bei Eigentumswohnungen auf durchschnittlich 4530 Euro pro Quadratmeter macht den Bezirk, nach der Hauptstadt Salzburg, zum zweitteuersten des Bundeslands.

Geheimtipp Walchensee

Neben den zahlreichen bekannten Seen im südlichsten Bundesland Kärnten und im Salzkammergut hat auch der Tiroler Walchsee besondere Objekte zu bieten. "Der Walchsee gilt noch immer als Geheimtipp. Eine erste große Preissteigerung ist in den vergangenen zwei Jahren erfolgt. Hier sind die Preise um mehr als 20 Prozent gestiegen. Dieses Niveau wird sich vermutlich erst einmal halten, die Nachfrage steigt in der Region weiterhin kontinuierlich", erwartet Florian Hofer, Lizenzpartner von Engel & Völkers Tirol und Salzburger Land.

Die Gemeinden und ansässige Unternehmer haben in den vergangenen zwei Jahren einiges in den Ort und die Infrastruktur investiert, um die Region attraktiver zu machen. Das hat auch zu einem ersten Anstieg der Quadratmeterpreise vor allem bei Wohnungen geführt. So ist das Transaktionsvolumen bei Wohnungen von 2017 mit rund 1,3 Mill. Euro auf mehr als elf Mill. Euro 2020 gestiegen. Für eine Neubauwohnung am Walchsee gelten aktuell Preise von mindestens 3600 Euro und maximal 9500 Euro pro Quadratmeter, für ein geräumiges Einfamilienhaus in sonniger Lage zirka 5600 Euro.