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Veränderte Wohnbedürfnisse seit der Pandemie

Mehr Zimmer und ein Freiraum wurden den Menschen wichtiger. Wer in Miete lebt, hat mit diesen Wünschen schlechtere Karten als potenzielle Käufer.

Ein eigenes Kinderzimmer hat an Bedeutung gewonnen.
Ein eigenes Kinderzimmer hat an Bedeutung gewonnen.

Die Pandemie hat dazu geführt, dass viele Aspekte im Bereich des Wohnens wichtiger geworden sind. Was das genau ist und ob das aktuelle Immobilienangebot diese Wünsche auch Wirklichkeit werden lassen kann, dem ist die aktuelle Trendstudie "Wohnen - Wunsch und Wirklichkeit" der Integral Markt- und Meinungsforschung nachgegangen.

Anzahl der Kinderzimmer wichtiger

Was die Pandemie gezeigt hat: Die Anzahl der Zimmer ist wichtig. Insbesondere dann, wenn es sich um Kinderzimmer handelt. 62 Prozent derer, die Kinder haben, geben an, dass ein eigenes Zimmer für jedes Kind durch Corona relevanter wurde. Demgegenüber ist ein eigenes Arbeitszimmer nur für 38 Prozent wichtiger geworden, ein Gästezimmer gar nur für 18 Prozent.

Abseits der Kinderzimmer haben - wenig überraschend - vor allem Freiflächen an Bedeutung gewonnen. Der eigene Garten ist für 56 Prozent wichtiger geworden, die Terrasse für 53 Prozent, Balkon oder Loggia für jeden Zweiten und ein Nutzgarten für den Anbau von Obst und Gemüse immerhin für 42 Prozent.

Wunsch nach Freifläche

Wer seinen Wunsch nach einer Freifläche umsetzen möchte, wird jedoch schnell merken, dass das Angebot dem Wunsch hinterherhinkt. So verfügten gerade einmal vier Prozent der im ersten Halbjahr angebotenen Mietobjekte über einen Garten, 18 Prozent über eine Terrasse und 38 Prozent über einen Balkon. Potenzielle Käufer konnten sich über etwas mehr Auswahl freuen: Hier konnten 16 Prozent der Immobilien einen Garten bieten, 37 Prozent eine Terrasse und 42 Prozent einen Balkon. Den Wunsch nach einer Freifläche Wirklichkeit werden zu lassen ist gerade bei Mietobjekten demnach sehr schwierig, Käufer haben hier bessere Karten, insbesondere in den Bundesländern.

Weniger wichtige Kriterien

Gerade in Anbetracht von Homeoffice und Homeschooling wurde schnelles Internet immer wichtiger. Knapp jeder Zweite gibt an, diesem Aspekt mehr Bedeutung zuzuschreiben. Demgegenüber wurden diverse Annehmlichkeiten eher weniger wichtig. Klima- und Alarmanlagen verloren für mehr als jeden Vierten an Bedeutung, eine begrünte Fassade oder ein begrüntes Dach für jeden Dritten, Smart-Home-Technologien gar für 37 Prozent.

Interessant: Auch Ladestationen für E-Autos wurden für 39 Prozent weniger wichtig, vielleicht weil auch weniger Verkehr stattfand. Auch ein eigener Pool oder Schwimmteich beziehungsweise ein eigener Wellnessbereich wurden für jeden Dritten weniger wichtig.