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Tipps gegen den Christbaumbrand

Vorbeugung gegen Zimmerbrand Eine rasche Reaktion kann die Ausbreitung des Brands verhindern.

Ein Christbaum brennt schneller, als man glaubt. APA - Techt
Ein Christbaum brennt schneller, als man glaubt. APA - Techt

Pro Jahr gibt es in Österreichs Eigenheimen mehr als 3000 Brände, gerade in der Weihnachtszeit stellen Kerzen auf dem Adventkranz oder Christbaum eine Gefahr dar. "Im Falle eines Christbaumbrands steht dieser innerhalb weniger Sekunden komplett in Brand. Das kann wiederum innerhalb weniger Sekunden zum Wohnungsbrand führen", erklärt Martin Zagler, Geschäftsführer der Brandsanierungsfirma Soluto. Mithilfe von einigen Maßnahmen lässt sich die Gefahr reduzieren.

So sollte der Christbaum nicht direkt neben Möbelstücken und anderen entzündlichen Gegenständen wie Vorhängen aufgestellt werden. So wird im Brandfall eine zu schnelle Ausbreitung des Feuers verhindert. Um den Boden zu schützen, empfiehlt sich eine feuerfeste Unterlage zwischen Boden und Christbaumständer. Darüber hinaus sollte die Platzierung der Kerzen beachtet werden. Die Kerzen sollten nicht mit Zweigen in Berührung kommen und nur im Blickfeld befestigt werden. "Am besten ist es, wenn der Baum erst kurz vor Weihnachten gekauft wird, da er so bis zu den Festtagen noch nicht völlig ausgetrocknet ist", ergänzt Zagler.

Die Investition in einen Feuerlöscher ist nie verkehrt. Es sollte mindestens ein Sechs-Kilogramm-Löscher sein, kleinere Geräte eignen sich nicht zum Löschen des Christbaums. Die Art des Feuerlöschers sollte ebenso, je nach Verwendungszweck, gut überlegt sein. "Ein Schaumlöscher eignet sich für den Haushalt am besten. Pulverlöscher sollten hingegen eher im Freien verwendet werden, denn sie verteilen das Löschpulver im gesamten Raum. Dieses hält sich dann trotz Reinigungen hartnäckig", rät Zagler. Falls kein Feuerlöscher verfügbar ist, eignet sich im ersten Moment ein Kübel Wasser, am besten sollte dieser in greifbarer Nähe bereitstehen. Das Wasser entzieht dem Feuer Sauerstoff, senkt die Temperatur und ist zumindest bei kleineren Christbäumen eine gute Alternative. Der Löschversuch mit einer Decke sollte in allen Fällen vermieden werden. Der Baum kann dabei umstürzen und andere Textilien können selbst Feuer fangen.

Im Anfangsstadium kann ein Brand noch relativ einfach erstickt, mit den Löschmitteln in Schach gehalten oder vollständig gelöscht werden, vorausgesetzt, dass schnell reagiert wird. "Innerhalb von fünf Sekunden kann ein brennender Christbaum bereits der Auslöser für einen Wohnungsbrand werden", warnt der Experte. Wenn das Feuer schon weiter fortgeschritten und ein Löschversuch ausgeschlossen ist, muss die Feuerwehr alarmiert werden (Notruf 122). Umgehend sollten alle Fenster und Türen geschlossen werden, um dem Feuer Sauerstoff zu entziehen. Um die eigene Gesundheit zu schützen, sollte die Wohnung umgehend verlassen werden, denn Rauchgase können bereits nach drei Minuten tödlich sein.

Bei Bränden können bereits kurz nach dem Abkühlen des Brands, je nach Material des brennenden Objekts, Giftstoffe entstehen. Hauptsächlich vorkommende Schadstoffgruppen sind Halogene, Furane, polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) und Chloride, wobei Letztgenannte besonders gesundheitsschädlich sind. Hier muss eine professionelle Reinigung und Sanierung erfolgen, um alle Schadstoffe dauerhaft aus Möbeln und Bauteilen entfernen zu können. Darüber hinaus empfiehlt sich eine Ozonisierung, durch die das Haus und Einrichtungsgegenstände vom hartnäckigen Brandgeruch befreit werden. Auch die Wäsche muss vor dem Wiedergebrauch fachgerecht gereinigt werden. Zum Schluss sollte durch ein Sanierungsunternehmen überprüft werden, inwieweit die Wände und andere Bauteile beschädigt wurden. Dazu sollte die Wandverkleidung zur Gänze abgenommen werden, um die dahinter liegende Dämmung inspizieren zu können.

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