SN.AT / Leben / Wohnen

Pendeln nach Wien reduziert den Preis

Je weiter weg von Wien, desto niedriger die Immobilienpreise. Der Traum vom Eigenheim wird für Wiener immer schwieriger zu erfüllen.

Je näher beim Zentrum, desto teurer ist das Wohnen in Wien.
Je näher beim Zentrum, desto teurer ist das Wohnen in Wien.

Wer sich in Wien den Traum vom Eigenheim erfüllen will, muss tief in die Tasche greifen. Aktuell kostet ein Haus über alle Stadtbezirke hinweg im Median 600.000 Euro. Allein innerhalb eines Jahres hat sich der Kaufpreis um neun Prozent erhöht. Wer sich allerdings für ein Haus außerhalb der Stadt entscheidet, kann viel Geld sparen. Im Umkreis von 40 Minuten einfacher Pendelstrecke sind die Kaufpreise im Mittel 34 Prozent günstiger als in der Stadt selbst. Aktuell werden dort Häuser im Schnitt für 399.000 Euro angeboten. Im 30 Minuten vom Zentrum entfernten Umland ist die Ersparnis deutlich geringer. In dieser Zone kostet ein Haus im Median 495.000 Euro und somit 18 Prozent weniger.

Hauspreise in Umgebung stark gestiegen

Obwohl Pendler trotz guter Autobahnanbindung im Minimum eine halbe Stunde ins Zentrum von Wien benötigen, gewinnt das Umland an Attraktivität. Das liegt an den hohen Preisen der Metropole, aber auch an der zunehmenden Möglichkeit, aus dem Homeoffice zu arbeiten. Ein weiterer Pluspunkt: Familien sind schneller im Grünen und leben oftmals auf mehr Wohnfläche. Die gestiegene Nachfrage macht sich inzwischen auch in den Preisen bemerkbar: Mit einem Plus von zehn Prozent sind die Hauspreise in der 30-Minuten-Zone sogar etwas stärker gestiegen als in Wien.

Genauer Blick lohnt sich

Ein Blick auf die einzelnen Gemeinden lohnt sich für Hauskäufer. In Ebreichsdorf werden Häuser im Median für 354.000 Euro angeboten, was eine Ersparnis von 41 Prozent ergibt. In der 40 Minuten südlich von Wien gelegenen Gemeinde finden Käufer für das Geld sogar neu gebaute Doppelhaushälften. Wer hingegen ein neues frei stehendes Einfamilienhaus kaufen möchte, muss in der Regel mehr investieren. Zum Vergleich: In Wien werden Hauskäufer für den Medianpreis von 600.000 Euro hauptsächlich in den Randbezirken fündig und müssen oftmals noch Geld in Renovierungen investieren. In den zentrumsnahen Bezirken ist Baugrund kaum vorhanden und Häuser deutlich teurer. Doch nicht in jeder Umlandgemeinde ist der Hauskauf günstiger. Im niederösterreichischen Klosterneuburg kostet ein Haus im Median 710.000 Euro - ein Aufschlag von 18 Prozent zu Wien. Das liegt hauptsächlich daran, dass viele Gutverdiener in der Gemeinde leben und zahlreiche Luxusobjekte angeboten werden. Preise jenseits der Millionenmarke sind keine Seltenheit. Neben Klosterneuburg müssen Käufer auch in Mödling (16 Prozent) und Brunn am Gebirge (17 Prozent) mit Medianpreisen von knapp 700.000 Euro rechnen.