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M-Preis überbaut Markt in Volders

Gegen den Bodenverbrauch. Tiroler Lebensmittelhändler geht neue Wege.

So soll der Markt samt Wohnbau künftig aussehen.
So soll der Markt samt Wohnbau künftig aussehen.
Bisher war dies die übliche Bauweise der Supermärkte.
Bisher war dies die übliche Bauweise der Supermärkte.

Was in Salzburg verstärkt gefordert wird, nämlich eine Überbauung von Supermärkten, um den Bodenverbrauch zu verringern, wird in Tirol nun bei einem M-Preis-Markt in Volders umgesetzt.

Gewerbe und Wohnen in einem

Die Verbindung von gewerblichen Bauten mit hochwertigem Wohnen ist bei M-Preis schon lange Thema. In Südtirol wurden bereits mehrere solcher Projekte erfolgreich realisiert. Jetzt sei in der Nähe des Schönwerth-Parks in Volders gemeinsam mit den LAAC Architekten ein neues Projekt gelungen, heißt es. Ein sehr moderner Nahversorger füge sich in das Bild des neu entstehenden Quartiers ein und sorge für Mehrwert.

Oben wohnen, unten einkaufen

Die Funktion des Markts ist deutlich erkennbar und hebt sich klar vom Wohnbau ab, dennoch bilden beide Einheiten ein harmonisches Ensemble. Der Markt im Erdgeschoß ist umlaufend überdacht und hat eine gemütliche Terrasse für das Baguette-Café-Bistro. Eine bald von Bäumen beschattete Ruhezone mit Sitzgelegenheiten im Eingangsbereich schafft die Atmosphäre eines öffentlichen Platzes. Darüber liegt der dreigeschoßige Wohnbau mit Balkonen und dem begrünten Marktdach.

In der obersten Etage ist ein soziales Projekt mit betreutem Wohnen vorgesehen. "All das ist ohne die Vergrößerung der bestehenden Parkplatzfläche gelungen. Damit leistet das Projekt einen wichtigen Beitrag zur optimalen und flächensparenden Entwicklung des Quartiers", heißt es bei M-Preis.

Passivhausstandard, Photovoltaikanlage und ökologische Holzbauweise

Das Gebäude entspreche, wie schon zahlreiche andere M-Preis- Märkte, dem energieeffizienten Passivhausstandard. Dazu gehört eine ausgefeilte Haustechnik, die ohne fossile Brennstoffe auskommt und über Wärmerückgewinnung und konditionierte Lüftung ein Maximum an Energie einspart. Eine Photovoltaikanlage auf dem Dach erzeugt eigenen Strom.

Der Wohnbau ist in besonders ökologischer Holzbauweise ohne Verbundmaterialien und PVC ausgeführt, gedämmt wurde mit Mineralwolle und hinterlüfteter Holzlattung. Insgesamt zeigt diese Ausführung einen deutlichen Mehrwert gegenüber dem üblichen Standard von Wohnbauträgern und kann als Vorbild für zeitgemäße Bauweise gelten.

Der Markt selbst ist ganz in Weiß gehalten und von einer Lochblechhaut eingehüllt. Von innen gesehen öffnet sich diese Hülle immer wieder und gibt den Blick frei auf die Kirche, die umgebenden Berge und den Schönwerth-Park.

M-Preis ist in Tirol einer der größten privaten Arbeitgeber. Mehr als 6100 Mitarbeiter arbeiten bei M-Preis im ganzen Alpenraum, rund 10.000 Arbeitsplätze sichert das Familienunternehmen aus Völs gemeinsam mit seinen Lieferanten allein in Tirol. Um den Bedarf an Fachkräften lokal decken zu können, bildet M-Preis aktuell 200 Lehrlinge aus.

BODENVERBRAUCH IN ÖSTERREICH
Die tägliche Verbauung von 11,5 Hektar - das entspricht der Fläche von 16 Fußballfeldern - wertvoller Wiesen und Äcker für Straßen, Siedlungen, Shoppingcenter und Industriehallen hat Auswirkungen auf die Lebensmittelversorgungssicherheit: So entspricht der jährliche Verlust an Agrarflächen knapp 4200 Hektar Äcker und Wiesen. Das bedeutet umgerechnet beispielsweise einen Verlust von 25 Millionen kg Brotgetreide (4200 Hektar mal durchschnittlich 6000 kg/Hektar). Für den Brotkonsum werden rund 85 kg Getreide pro Kopf und Jahr benötigt. Somit wird in einem Jahr das Brotgetreide von fast 300.000 Österreichern verbaut.