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Keine Bauten mehr im Grünland

Wohnbauförderung sollte Sanierung begünstigen und nicht den Neubau. Arge-Eigenheim-Obmann Christian Struber fordert neue Wege im gemeinnützigen Wohnbau.

Salzburg-Wohnbau-Anlage „Freiraum Gneis“ in der Stadt Salzburg: Noch wird viel Wohnbau auf der „grünen Wiese“ betrieben.
Salzburg-Wohnbau-Anlage „Freiraum Gneis“ in der Stadt Salzburg: Noch wird viel Wohnbau auf der „grünen Wiese“ betrieben.

"Wir müssen uns mehr mit den bestehenden Bauten beschäftigen", fordert Christian Struber, Geschäftsführer von Salzburg Wohnbau und Obmann der Arge Eigenheim. Denn Grund und Boden sind für ihn eine von drei zentralen Herausforderungen für den künftigen Wohnbau, speziell für den gemeinnützigen Wohnbau. Ein zweiter zentraler Punkt ist das Thema Klimaschutz und ein dritter das Thema Pflege.

Zurück zu Grund und Boden

Struber: "Es gibt in Salzburg keine Wohnungsnot, es sind nur die falschen Personen in den falschen Wohnungen." Deshalb sollte künftig weniger auf den Neubau, sondern viel mehr auf bestehende Bauten das Augenmerk gelegt werden. Denn eine neue Wohnung müsse nicht unbedingt neu errichtet werden. Auch durch Sanierung, Umbauten oder Erweiterungen wie Aufstockungen lasse sich neuer beziehungsweise neuwertiger Wohnraum schaffen. Gerade bei bestehenden Wohnanlagen könne durch die Montage einer Photovoltaikanlage eine gewissen Versorgungsunabhängigkeit bei niedrigeren Betriebskosten erreicht werden. Auch Elektromobilität sei ein Thema. "Und wir brauchen auch in bestehenden Bauten eine viel bessere Breitbandversorgung", fordert Struber. Gerade durch das Homeoffice während der Pandemie habe sich gezeigt, wo hier noch Lücken seien.

Wohnbauförderung auf Bestandsbauten fokussieren

All diese Faktoren sollten in neue Modelle der Wohnbauförderung einfließen, fordert der Geschäftsführer. Sie solle viel stärker auf die Bestandsbauten ausgerichtet werden, weshalb er fordert: "Auf Neubauten, die auf Grünland bestehen, sollte eine wesentlich geringere bis gar keine Summe ausbezahlt werden." Das würde nicht nur einen Stopp für Private bedeuten, sondern eben auch für die Gemeinnützigen.

Die Vorteile: kein zusätzlicher Verbrauch von Grünland, eine CO2-Reduktion durch klimaschonende Energiesysteme im Rahmen umfassender energetischer Wohnanlagensanierungen bei gleichzeitiger Modernisierung der Bestandsbauten. Und man sollte auch "Reconstructing" betreiben, also Neubau anstelle eines nicht zeitgemäßen Altbaus. Das geht allerdings nur in Mietgebäuden und mit aufwendigen Umsiedlungsmaßnahmen.