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Investments sind Inflationsschutz

Unsicherheit und geringeres Wachstum erhöhen international die Nachfrage. Verkäufer etwa in Wien agieren verhalten, weil ihnen eine Anlagealternative fehlt.

Investoren legen ihr Geld bevorzugt in internationalen Immobilien an, auch wenn die Renditen weiterhin sinken.
Investoren legen ihr Geld bevorzugt in internationalen Immobilien an, auch wenn die Renditen weiterhin sinken.

"Die große Nachfrage nach Immobilien wird in den kommenden Monaten trotz der weltweiten Herausforderungen hoch bleiben. Nach unten korrigierten Wirtschaftswachstumsprognosen und Unsicherheiten steht ein weltweit hohes Barvermögen gegenüber", erläutert Kai Enders, CEO von Engel & Völkers DACH: "Entsprechend wird die Nachfrage nach Investments in, sicheres Betongold' das Angebot weiterhin übersteigen. Immobilieninvestments dienen als Inflationsschutz und geben Sicherheit in den eigenen vier Wänden."

Noch weniger leistbarer Wohnraum

Die hohen Bau- und Grundstückskosten verringern die dringende Notwendigkeit neuer Wohnraumbeschaffung, was zu einem weiter geringeren Angebot führen wird, erwartet der Experte. Bei den hohen Preisniveaus bedeute dies, dass sich noch weniger Menschen eigenen Wohnraum werden leisten können. Vielen bleibe somit als Alternative nur die Miete. Dies werde kurzfristig den Druck auf den Mietmarkt erhöhen.

Hinzu kommen deutlich konservativere Bewertungsgrundlagen der Banken, die die Finanzierungsprozesse deutlich erschweren.

"Die Pandemie und der Krieg in der Ukraine haben die externen Finanzierungsparameter am Immobilienmarkt stark verändert und werden dies kurzfristig weiter tun", betont Enders. "Die steigenden Hypothekenzinsen und neue Bewertungsgrundlagen der Banken werden Immobilienfinanzierungen nicht nur teurer, sondern auch schwieriger machen. Banken bewerten Immobilien derzeit deutlich vorsichtiger. Finanzierungszusagen brauchen bis zu zwei Monate."

Immer weiter steigende Preise

Die vergangenen Jahre waren durch einen stetigen Anstieg der Nachfrage bei gleichbleibendem bzw. sinkendem Angebot auch in der Stadt Wien geprägt. Diese Situation hat sich ab 2021 nochmals deutlich verschärft und zu immer weiter steigenden Preisen bzw. zu einer Vervielfachung in den Toplagen geführt. Ebenso reagieren viele Privatverkäufer aktuell verhalten bei der Verkaufsentscheidung, da unter anderem attraktive Anlagealternativen fehlen.

Enders: "Die Preisentwicklung in Wien, Österreich und der gesamten westlichen Hemisphäre ist ein Ergebnis unterschiedlicher Faktoren: Günstiges Geld durch historisch niedrige Zinsen bei einer guten wirtschaftlichen Entwicklung, steigende Löhne und parallel schockartige Unsicherheiten wie Finanzkrise, Corona oder Inflation haben Einfluss auf das Vermögen der Menschen."