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Im Sommer ist der Wohnungskauf günstiger

Analysen von Big Data zeigen Saisonschwankungen. Im September sind die Preise demnach am höchsten, ähnlich im März und April.

Die Wohnungspreise in Österreich liegen in den Sommermonaten niedriger.
Die Wohnungspreise in Österreich liegen in den Sommermonaten niedriger.

Egal ob Eigenheim oder Kapitalanlage - der Immobilienmarkt boomt nach wie vor und die Preise steigen noch immer an. Neben sozioökonomischen Entwicklungen, der Anbindung und Lage sowie Bauvorhaben im Umfeld spielt vor allem der Kaufpreis, der durch Angebot und Nachfrage bestimmt wird, eine wesentliche Rolle. Eine aktuelle Studie von PriceHubble nahm nun den österreichischen Immobilienmarkt unter die Lupe und zeigt saisonale Schwankungen in den Angebotspreisen auf.

Punktgenaue Preiseinschätzung

Das 2016 in der Schweiz gegründete B2B-Proptech PriceHubble zählt mittlerweile zu den am schnellsten wachsenden Unternehmen am Immobilienmarkt. Spezialisiert auf digitale Lösungen zur Bewertung und Analyse von Wohnimmobilien, ist PriceHubble bereits in neun Ländern vertreten und baut seine Aktivitäten auch in Österreich weiter aus. "Wir verfolgen das Ziel, den Immobilienmarkt transparenter zu gestalten. Dazu bedienen wir uns Algorithmen, die auf Big Data und künstlicher Intelligenz basieren, und ermöglichen so eine punktgenaue Preiseinschätzung von Wohnimmobilien. Unser Data-Team ist im Immobilienbereich bereits eines der größten in Europa", erläutert Jörg Buß, der als Geschäftsführer von PriceHubble für den Markt in Österreich verantwortlich zeichnet. Die enorme Datenvielfalt, die für die Bewertung strukturiert und miteinbezogen wird, reicht von Daten zu Transaktionen und Angeboten über das städtische Umfeld bis hin zu Baugenehmigungen und Verkehrsanbindung. So kann zum Beispiel der relative Einfluss der Balkongröße oder des Stockwerks auf den Kauf- oder Mietpreis einer Immobilie in einem bestimmten Viertel nachvollzogen werden.

Die Ergebnisse werden in Visualisierungen aufbereitet, um Immobilienmakler, -verwalter, -entwickler, Banken, Asset Manager und Vermögensberater dabei zu unterstützen, ihre Geschäftsprozesse zu optimieren und einen regelmäßigen Dialog mit ihren Kundinnen und Kunden aufzubauen.

Bild: SN/pricehubble
„Am niedrigsten liegen die Preise im Juni, Juli und August.“ Jörg Buß, GF PriceHubble

Ein Aspekt, der hinzugezogen wird, um den Kauf- bzw. Mietpreis von Immobilien möglichst genau abzubilden, ist die Saisonalität. "Der Zeitpunkt, an dem man sein Haus oder seine Eigentumswohnung auf den Markt bringt, ist nämlich entscheidend für den zu erzielenden Preis. Wer einen Einblick in diese Daten gewinnt, verschafft sich gerade angesichts der mangelnden Transparenz am Markt einen enormen Wettbewerbsvorteil", weiß Buß. In diesem Sinne hat PriceHubble kürzlich eine Studie zum österreichischen Immobilienmarkt publiziert, die zeigt, in welchen Monaten sich eine Immobilie wie teuer (oder billig) verkauft. Darüber hinaus wird ein Einblick zur Anzahl der Objekte auf dem Markt gegeben. Für die Studie wurden Verkaufsangebote von Immobilien, die zwischen 2019 und 2022 veröffentlicht wurden, berücksichtigt. Rund 650.000 Angebote von Immobilienplattformen wurden herangezogen und einer Regressionsanalyse unterzogen, wobei diese um allgemeine Preistrends und Angebotsmerkmale bereinigt wurde, um nur den Effekt der Saisonalität zu erfassen.

Am niedrigsten liegen die zu erzielenden Verkaufspreise demnach in den Sommermonaten Juni, Juli und August. Dabei erreicht der durchschnittliche Quadratmeterpreis einer Wohnung in Österreich mit 4454 Euro im August seinen Tiefststand. Im September bekommen Verkäufer für ihre Immobilie deutlich mehr, denn der Preis steigt um 67 Euro pro Quadratmeter auf 4521 Euro und markiert damit den Höchststand des Kalenderjahres.

Preise schwanken, Zahl der Angebote konstant

Weitere Topmonate, um eine Wohnung auf den Markt zu bringen, sind März und April - mit 4504 Euro beziehungsweise 4505 Euro liegt der durchschnittliche Quadratmeterpreis relativ hoch. Im Gegensatz zu den Verkaufspreisen gibt es im Hinblick auf das Angebot auf dem Markt keine signifikanten saisonalen Unterschiede, denn die Anzahl der inserierten Immobilien bleibt über die Kalendermonate hinweg konstant.

"Die österreichische Immobilienlandschaft hat durch das Aufkommen zahlreicher Proptechs in den vergangenen Jahren einen enormen digitalen Aufschwung erfahren. Der Datendschungel auf dem Markt ist für viele Akteure aber noch eine Blackbox. Hier wollen wir ansetzen und eine eingehende Analyse von Marktdaten bieten, die auf einer erprobten und zuverlässigen Technologie basiert", betont Buß.

Info: Der Begriff Property Technology - oder in der Kurzform auch Proptech genannt - steht für moderne technologische Entwicklungen im Bereich der Immobilienbranche. Dazu zählt in der Regel die Einführung oder die Optimierung von Abläufen, Prozessen oder gesamten Geschäftsideen mithilfe von neuester Informations- und Kommunikationstechnologie. Die Entwicklung bezieht sich dabei nicht ausschließlich auf Geschäftsbeziehungen zwischen zwei oder mehreren Partnern, sondern auch auf sogenannte Business-to-Consumer-Beziehungen, die Privatpersonen als Endverbraucher betreffen.