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Graffiti fürs Hotel

Das Art Hotel Vienna bekam eine ganz besondere Fassade. Künstlerin "siuz" schuf auf 120 Quadratmetern ein "Schwalbennest".

Das Hotel als „Schwalbennest“.
Das Hotel als „Schwalbennest“.

Fassadengestaltung der etwas anderen Art lässt sich jetzt in Wien bestaunen. Das Art Hotel Vienna bekam kürzlich von der Graffiti-Künstlerin Sarah "siuz" Kupfner eine neue Fassade. Auftraggeber ist die 3SI Immogroup der Familie Schmidt, die bereits seit Jahrzehnten als Entwickler am Zinshausmarkt engagiert ist. Das Unternehmen investiert auch in Hotels - vorzugsweise mit künstlerischem Flair.

"Neben dem Hotel Klimt besitzen wir seit 2012 auch das Art Hotel Vienna im fünften Bezirk. Im Zuge des boomenden Städtetourismus sehen wir besonders bei Hotels mit besonderem Flair großes Marktpotenzial", erklärt Gesellschafter Claus Schmidt. "Mit dem Interieur und den monatlichen Kunst-Workshops ist das Art Hotel bei kunstsinnigen Gästen sehr beliebt. Jetzt haben wir auch der Fassade des Hauses eine künstlerische Facette verliehen."

Den Grundgedanken für die Gestaltung der Hotelfassade bringt Gerhard Frank, Geschäftsführer und Miteigentümer des Art Hotel, auf den Punkt: "Unser Hotel ist wie ein Nest. Es geht um das Wohlfühlen und die Geborgenheit des Gastes." Die Waldviertler Künstlerin Sarah Kupfner, Künstlername "siuz", ist spezialisiert auf die Gestaltung großflächiger Wände und Fassaden. Sie setzte diese Vorgabe dann als Graffiti-Kunstwerk um: "Aus diesem Nest wurde dann ein Schwalbennest. Denn die Schwalben kommen jeden Sommer wieder, sind also Stammgäste. Und sie bauen ihr Nest meist an der Unterkante der Vordächer."

Dank Sonnenschein im September zauberte Kupfner innerhalb einer Woche mit Mischtechnik und Sprühdosen über acht Meter Breite und auf 120 Quadratmetern Fläche das Kunstwerk einer Schwalbe. Beim Hoteleingang in Augenhöhe der Passanten und Gäste befindet sich das Schwalbennest und schwingt sich dann bis zum dritten Stock hinauf, von unten in tiefem Blau beginnend bis zum Dach in das helle Blau des Himmels verlaufend.

"Schon während der Arbeiten an der Fassade war das Feedback der Passanten und Hotelgäste großartig", erinnert sich die Künstlerin. Hinter der neu gestalteten Fassade erwarten Gäste mehr als hundert verschiedenste Kunstobjekte von zeitgenössischen Bildern bis zu Skulpturen, die vom Empfang bis zu den Zimmern inklusive der zwölf Studios ausgestellt werden.

Kupfner beschäftigt sich schon lange mit Graffiti: "Mein erster Kontakt mit Graffiti war bereits in der Schulzeit und seit 2006 ist es mehr als nur Hobby für mich. Die meisten Graffiti sind zu Anfang auf öffentlichen, legalen Wänden in Wien und Niederösterreich entstanden. Meist arbeite ich auch heute noch frei bzw. spontan und ohne Entwurf direkt an der Wand."