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Downsizing - Neue Ideen für kleine Wohnflächen

"Downsizing" lautet die Devise nun beim Wohnen. Die aus Amerika stammende "Tiny-House"-Bewegung scheint jetzt auch in Europa angekommen zu sein.

Bereit zum Transport: das Holzhaus to go.
Bereit zum Transport: das Holzhaus to go.
Leben im Innenbereich eines Holzhaus to Go.: Klein aber kompakt.
Leben im Innenbereich eines Holzhaus to Go.: Klein aber kompakt.

Weniger Wohnraum, muss nicht unbedingt eine Verschlechterung bedeuten. Vor allem dann nicht, wenn das, was man zum bequemen Leben braucht, kompakt und durchdacht auf kleiner(er) Fläche vorhanden ist. In der Größe von 15 bis 60 Quadratmetern bietet die oberösterreichische Firma Führer sogenannte Holzhäuser to go an. Aber was genau ist ein Holzhaus to go? Und was kann es?

Wohnung zum Mitnehmen

Voll gedämmt, beheizbar, mit Dusche, WC und Küchenanschluss ausgestattet, sind die hell gehaltenen kleinen Holzhäuser weit mehr als eine 2.0 Kombivariante aus Wohnmobil und Schrebergartenhäuschen: Ganzjährig als Hauptwohnsitz bewohn- und nutzbar und trotzdem voll flexibel, vereinen die vollwertigen Holzhäuser "to go" sozusagen das Beste aus allen Welten: Eigentum zum Mitnehmen und ein kostengünstiges (weil platzsparendes) Leben mitten im Grünen.

Platzsparend im Verbrauch

Mit rund 200 Quadratmetern aufgeschlossenem Grund ist die erste Hürde für ein Minihaus bewältigt: Die Nano- (15 m22), Micro- (30 m22), Mini- (32 und 39 m22) und Midihäuser (50 m22) werden auf Punkt- oder Streifenfundamenten verankert, auch um beim Abbau möglichst wenig Schäden zu hinterlassen. Standardisiert verfügen alle Modelle über eine Verrohrung und Verkabelung, was bedeutet: Wenn Wasser, Kanal und Energie einmal an das Gebäude angeschlossen sind, steht dem Bewohnen auch schon nichts mehr im Weg. Wer sich dann dazu entschließt, mit seinem Miniholzhaus an einen anderen schönen Ort zu ziehen, lässt das Haus auf einen Sattelzug laden und an den gewünschten Ort bringen.

Regionale Baustoffe

Gebaut würden die Kleinsthäuser ausschließlich aus heimischen Hölzern, alle Bauelemente und Isolierungen stammten ebenfalls aus regionalen Verarbeitungs- und Erzeugungsbetrieben, erklärt Gabriele Frauscher von der Firma Führer. "Abseits der Standardausführung gibt es eine Reihe von zusätzlichen Varianten, die zum Einsatz kommen können."

Optionale Planung

Das beginnt schon bei den Außenwänden, die entweder in Holzriegelbauweise oder als Holz-Massivwand gefertigt werden können. Geheizt wird in der Standardvariante eines Holzhauses to go mit einer Infrarotheizung, aber auch ein Kaminofen ist technisch möglich. "Wer ganz energieautark leben möchte, kann sich auch eine eigene Photovoltaikanlage einbauen lassen. Es gibt hier eine große Palette von Möglichkeiten, ganz nach den individuellen Wünschen und Möglichkeiten." Von einem zusätzlichem Carport bis zur Terrasse ist also alles möglich. Wenn einem dann doch der Sinn nach Größerem steht, ist das auch kein Problem: Die Holzhäuser sind modular konzipiert und dementsprechend erweiterbar.

Viele Einsatzmöglichkeiten

Längst sind es nicht mehr nur Individualisten, die auf den Pfaden des Minimalismus wandeln, denn das Einsatzgebiet der flexiblen Häuser erweist sich als größer, als auf den ersten Blick vermutet wird. Frauscher: "Unsere Häuser wurden zum Teil auch schon als Wohnraum für ältere Angehörige genutzt, quasi als moderne und barrierefreie Varianten von Austraghäusern." Sie finden auch Verwendung als Therapieräume, als Zweitwohnsitze, als Objekte für Feriendörfer oder Seegrundstücke. Die Einsatzmöglichkeiten sind zahllos. So unterschiedlich, wie die Nutzung der Minihäuser ausfällt, so unterschiedlich sind auch die Bewohner: Zu den Besitzern der Tiny Houses zählen junge und ältere Menschen, Singles ebenso wie Paare.

Kosten

Die Kosten für ein Standard Miniholzhaus liegen bei 2500 Euro pro Quadratmeter. Aufbau und Transportkosten bleiben dabei noch unberücksichtigt.