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Die Geschäfte in Salzburg wandeln sich

Einheimische Kunden verändern den Angebotsmix. Der Büromarkt in Salzburg ist stabil, die Nachfrage besser als erwartet.

Der Shutdown hat den Angebotsmix der Altstadtgeschäfte verändert.
Der Shutdown hat den Angebotsmix der Altstadtgeschäfte verändert.

Seit dem Shutdown hat sich auch auf dem Salzburger Immobilienmarkt einiges getan, mitunter aber nicht in der Weise, wie man meinen möchte. "Der Büromarkt hat sich nicht schlecht entwickelt", sagt Wolfgang Maislinger von Hölzl & Hubner, "es lief besser als erwartet." Die meisten Projekte seien durchgelaufen und nicht weggebrochen. Was schon abgeschlossen gewesen sei, sei weitergelaufen. Nach dem Shutdown habe sich die Suche nach Büroflächen mit mehr als 1000 Quadratmetern sogar verstärkt. Die Mieter wollten ihre neuen Räumlichkeiten auch rasch beziehen, erzählt Maislinger. Während die Nachfrage nach bestehenden Flächen groß sei, sei das Geschäft mit Projekten, die noch vor Baubeginn stünden, eher zäh, denn diese würden erst in eineinhalb bis zwei Jahren bezugsfertig. Branchen wie Bau, Bauzulieferer, Sport und Gesundheit suchen neue Büros. Allerdings: Büros, die heutigen Standards nicht entsprechen, sind nicht mehr vermietbar. Das sind Objekte mit sechs Euro Nettomiete pro Quadratmeter. Wer heute anmietet, will moderne, flexible Flächen und zahlt dafür in Salzburg zehn bis 13 Euro pro Quadratmeter.

Flexible Arbeitsplätze

Bei den Büroimmobilien habe sich durch die Coronapandemie noch nicht viel verändert, bestätigt auch Andreas Gressenbauer, Vizepräsident des Immobilienring Österreich und Makler in Salzburg: "Dort gibt es geltende Mietverträge." Wenn diese auslaufen, erwartet er aber auch Veränderungen, denn es sollte zu mehr Platz für die Mitarbeiter kommen. "Es wird vermehrt so sein, dass nicht jeder Mitarbeiter einen eigenen Arbeitsplatz hat. Er kommt und setzt sich dorthin, wo frei ist", sagt Gressenbauer. Dafür sind diese Arbeitsplätze großzügiger ausgestaltet. Gerade in Firmen mit einem größeren Vertriebsapparat bräuchte man nur für drei Viertel der Mitarbeiter einen Arbeitsplatz, weil rund ein Drittel ohnehin nicht im Haus sei. "Nur die Chefs und Abteilungsleiter werden einen fixen Arbeitsplatz haben", erwartet der Experte. Auch wird es nicht mehr für alle Parkplätze geben. Dafür sollten sich die Voraussetzungen für Homeoffice wesentlich verbessern.

Shops setzen Fokus auf einheimische Käufer

Anders sei die Lage bei den Geschäftsmieten, betont Wolfgang Maislinger. Da sei die Nachfrage in sogenannten A-Lagen, also Fußgängerzonen und Umfeld, weiterhin vorhanden. "Allerdings hat sich das Publikum dort völlig geändert, jetzt sind die Einheimischen die Kunden und nicht die Gäste", betont der Experte. Das Angebot habe sich dem angepasst. "Wir spüren mehr Anfragen von Unternehmen, die dort jetzt andere Produkte anbieten wollen." Keine Nachfrage gebe es allerdings von den klassischen internationalen Filialisten. Die neuen - heimischen - Mieter können zum Start in dieser schwierigen Zeit auf sogenannte Staffelmieten setzen. Das bedeutet eine jetzt günstigere Miete, die sich auf Basis bestimmter Parameter in Zukunft schrittweise auf das frühere Niveau anheben wird.

Aufschwung

Große Nachfrage für die Sportbranche

Interessant auch, dass größere Flächen in B-Lagen nachgefragt werden, vor allem, wenn sie über ausreichend Parkplätze verfügen und gut sichtbar sind. "Gerade Sporthändler suchen solche Flächen", bestätigt Maislinger: "Die Branche verzeichnet derzeit eine große Nachfrage, weil viele Menschen im Shutdown Zeit zum Sondieren hatten und nun neue Sportgeräte und Ausrüstung anschaffen wollen."