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Der Traum vom Eigenhaus lebt!

Das eigene Haus bleibt weiterhin der größte Wunsch. Trend zum "Bauenlassen" - Geringere Fläche wegen Preisanstieg.

67 Prozent der Österreicher träumen vom eigenen Haus.
67 Prozent der Österreicher träumen vom eigenen Haus.

Für 67 Prozent der Österreicherinnen und Österreicher ist das eigene Haus nach wie vor ein Wunschtraum. Das bestätigt die Baustudie des Market Institut im Auftrag von Wienerberger Österreich. Johann Marchner, Geschäftsführer Wienerberger Österreich, fordert einen Häuslbauer-Bonus im Wert von bis zu 6000 Euro. "Der Wunsch nach den eigenen vier Wänden ist nach wie vor stark ausgeprägt, wobei die Ansprüche in Hinblick auf Wohnfläche bescheidener geworden sind. Corona, steigende Energiepreise und generelle Teuerung haben die Ausgangslage verändert." "In herausfordernden Zeiten gewinnen daher die Wohlfühlfaktoren an Bedeutung, die für den Hausbau beziehungsweise -kauf sprechen, vor allem wenn die Mietpreise für Wohnungen steigen", ergänzt Market-Vorständin Birgit Starmayr.

Hauptgrund für das eigene Haus ist Steigerung des Wohnkomforts

Gefragt nach den Motiven für den Hausbau stehen für 36 Prozent die Steigerung des Wohnkomforts im Vordergrund, gefolgt von der Schaffung individuellen Wohnraums (34 Prozent). Für 31 Prozent ist die Wertanlage für die Zukunft ausschlaggebend. 30 Prozent geben an, die hohe Miete lieber in ein Haus investieren zu wollen.

Einen weiteren Aspekt repräsentiert auch der Wunsch, auf dem Land und nicht mehr in der "heißen" Stadt wohnen zu wollen.
13 Prozent meinen, dass sich durch Corona die Wertigkeit eines eigenen Zuhauses erhöht hat.

"Wohlfühlfaktoren gewinnen an Bedeutung."
Birgit Starmayr, Market Institut

39 Prozent der Österreicherinnen und Österreicher entscheiden sich für einen selbstgeplanten Neubau (2018: 44 Prozent), 24 Prozent für ein fertig geplantes Haus (2018: 21 Prozent) und 37 Prozent für den Kauf eines bestehenden Hauses (2018: 35 Prozent), um es in weiterer Folge renovieren beziehungsweise sanieren zu lassen.

Vor allem bei der Landbevölkerung wird nach wie vor gerne selbst gebaut (2022: 45 Prozent, 2018: 50 Prozent), wobei sich hier ein steigendes Interesse zum Kauf eines bereits bestehenden Hauses und für einen bereits geplanten Neubau von einem Bauträger erkennen lässt.

Das Traumhaus der Österreicher wird kleiner

36 Prozent geben an, dass sie aufgrund der gestiegenen, unsicheren Preise noch einmal umgeplant haben und das Haus dadurch kleiner und kompakter wird.

Wenn es um die Realisierung des Eigenheims geht, lässt die Bauherrenschaft zunehmend Profis ans Werk. Während 34 Prozent angeben, sich den Traum von Eigenheim vorrangig durch Eigenarbeit erfüllt zu haben (2018: 42 Prozent), hatten 44 Prozent beim Aufstellen des Rohbaus teilweise Unterstützung von Baumeistern und haben beim Innenausbau die Eigenregie übernommen, 22 Prozent hatten ausschließlich Baumeister am Werk oder haben das Haus schlüsselfertig übernommen.

Die letzten Jahre sind an den Bauwilligen nicht spurlos vorübergegangen: 70 Prozent geben an, dass sie die hohen Energiepreise belasten, wenn sie an den Hausbau/Hauskauf denken. 66 Prozent sehen ihre aktuelle Situation durch die gestiegenen Preise und die geringe Verfügbarkeit der Materialien erschwert. 75 Prozent jener, die ihren Hauskauf/Hausbau bereits abgeschlossen haben, sind froh darüber, da sie aufgrund der aktuellen Rahmenbedingungen nicht mehr kaufen/bauen brauchen.

Anstieg bei Ausgaben für Haus und Grundstück um 32 Prozent

Vor allem die Ausgaben für Haus und Grundstück sind in den vergangenen Jahren gestiegen. So haben sich die Gesamtkosten inklusive Grundstück im Vergleich von 386.000 Euro im Jahr 2018 auf 537.600 Euro 2022 erhöht - das entspricht einer Steigerung von 32 Prozent. Hat man 2018 für ein 910 Quadratmeter großes Grundstück noch 119.500 Euro bezahlt, sind 2022 für 960 Quadratmeter schon 172.900 Euro aufzubringen. Der Anteil an Grundstückssuchenden, die selbst bauen, wird dabei immer kleiner und ist im Vergleich von 2018 auf 2022 von 22 Prozent auf 14 Prozent gesunken.

Jene, die vor dem Hausbau nach einem geeigneten Baugrundstück suchen müssen, legen Wert auf eine schöne (2022: 67 Prozent, 2018: 73 Prozent) und ruhige (2022: 67 Prozent, 2018: 72 Prozent) Wohnumgebung. Ein ausschlaggebendes Kriterium sind die Grundstückspreise. Auch die Sicherheit mit einer niedrigen Kriminalitätsrate hat bei der Grundstückswahl (2022: 51 Prozent, 2018: 37 Prozent) an Bedeutung gewonnen.

Ein eigener Garten samt Gestaltungsmöglichkeit gilt für 68 Prozent als Must-have bei der Ausstattung. Für 60 Prozent zählt die individuelle Gestaltungsmöglichkeit zu einer Besonderheit, gefolgt von mehr Abstellflächen beziehungsweise Stauflächen (53 Prozent) und einer Garage (52 Prozent). 45 Prozent sehen im eigenen Haus eine energiesparende Wohnform. 43 Prozent der Befragten meinen, dass ein eigenes Haus ein Rückzugsgebiet in der Coronazeit darstellt. Vor allem bei den Jungen bis 34-Jährigen ist der Wunsch nach einem eigenen Swimmingpool und Smart Home im Vergleich zu 2018 gestiegen. Für
42 Prozent der jungen Österreicherinnen und Österreicher ist die Möglichkeit, Homeoffice machen zu können sowie Urlaub zu Hause zu machen (39 Prozent), besonders relevant.

Die Studie zeigt auch, dass Nachhaltigkeitsmaßnahmen wie die eigene Energiegewinnung eine zunehmend wichtige Rolle spielen.
46 Prozent geben an, dass sie von Anfang an eine Photovoltaikanlage für ihr Haus eingeplant haben. 21 Prozent gaben an, dass sie das Dach im Zuge des Baus noch einmal umgeplant haben, um auch eine Photovoltaikanlage integrieren zu können.