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Wer passt auf die Wohnung auf?

Abwesenheit lockt Einbrecher an. Eltern, Freunde oder Nachbarn sollten sich regelmäßig um die Wohnung oder das Haus kümmern.

Überquellende Briefkästen zeigen lange Abwesenheit an.
Überquellende Briefkästen zeigen lange Abwesenheit an.

Die Urlaubszeit ist auch eine Zeit der Unsicherheit. Denn während der Abwesenheit ist die Wohnung oder das Haus durchaus Menschen ausgesetzt, die keine guten Absichten hegen. Sicherheitsexperten empfehlen daher verschiedene Maßnahmen, um das Eigenheim zu schützen. Grundsätzlich gilt: kein Fenster offen lassen, auch nicht gekippt, das ist quasi eine Einladung an Langfinger. Doch auch die geschlossenen Fenster sind nicht automatisch sicher. Vor allem im Erdgeschoß sollten Sie eine erhöhte Widerstandsklasse aufweisen, das bedeutet Pilzzapfenverriegelung gegen ein Aushebeln und absperrbare Griffe. Auch die Haustür sollte eine entsprechende Widerstandsklasse ausweisen.

Besonders gefährdet sind Terrassentüren und generell Fenster und Türen, die schlecht einsehbar sind. Dagegen helfen zum Beispiel Fenstergitter. Auch außen liegende Kellertüren oder Zugänge über die Garage sind gerne Ziel von Einbrechern, weil sie in der Regel nicht im gleichen Ausmaß gesichert sind wie beispielsweise die Eingangstür. Leichter haben es da schon Wohnungsbesitzer vor allem in den oberen Stockwerken. Hier ist eine gut gesicherte Eingangstür meist schon ausreichend.

Neben diesen baulichen Maßnahmen empfiehlt sich eine Alarmanlage mit Außensirene. Die Anlage sollte über Bewegungsmelder, Tür-/Fensterkontakte eventuell Kameras und auch einen Rauchmelder verfügen. Ideal ist eine Anbindung an eine Alarmzentrale. Das alles schreckt in den meisten Fällen ungebetene Gäste von vornherein ab. Denn diese gehen in der Regel den Weg des geringsten Widerstands. Ist das Haus durch bauliche Maßnahmen und Alarmanlage geschützt, ist die Chance höher, dass sich die Einbrecher ein anderes Objekt aussuchen. Garantie ist es keine.

Zum Schutz gehört es auch, Anwesenheit zu simulieren - man sollte jemanden haben, der sich während der Abwesenheit um die Immobilie kümmert, eventuell Rasen mäht, den Briefkasten regelmäßig ausleert, lüftet oder die Vorhänge abends vorzieht.

Doch wem vertrauen die Österreicher ihre Wohnung während des Urlaubs an? An vorderer Stelle stehen dabei der Nachbar (14 Prozent), die Schwiegereltern (sieben Prozent) hingegen sind nicht so beliebt, das zeigt eine repräsentative Umfrage. Auch Freunde (15 Prozent) sind demnach den Befragten als "Haushüter" lieber als etwa die angeheiratete Verwandtschaft.

Paradox: Während die Eltern des Partners wenig Vertrauen genießen, sind die eigenen hingegen erste Wahl: Die meisten Befragten (33 Prozent) würden Mutter und Vater nach dem Rechten sehen lassen. Generell vertrauen die Österreicher noch am ehesten der eigenen Verwandtschaft die Wohnungsschlüssel an. Insgesamt würden knapp zwei Drittel der Befragten jemanden aus der eigenen Familie aufpassen lassen. Neben den Eltern sind Geschwister (elf Prozent) oder andere Verwandte (13 Prozent), wie Kinder oder Enkelkinder, beliebte Aufpasser. Sieben Prozent würden sogar niemanden in die eigenen vier Wände lassen.

Besonders auffallend ist: Mit zunehmendem Alter überlassen die Befragten ihre Wohnung seltener Familienmitgliedern, dafür immer häufiger den Nachbarn. Einerseits, weil sie diese schon länger kennen, andererseits, weil bei den über 60-Jährigen weniger Verwandte am Leben und die Optionen für Aufpasser somit begrenzt sind.