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Was verbessert die Raumluft? Tipps zum besseren Durchatmen

Österreicher verbringen mehr Zeit drinnen als an der frischen Luft. Daher sollte das Thema 'Raumluft' ernst genommen werden. Doch welche Faktoren beeinflussen und verbessern die Raumluft? Hier einige Tipps dazu.

Um das Raumklima zu verbessern, sollte auf einige Kleinigkeiten geachtet werden.
Um das Raumklima zu verbessern, sollte auf einige Kleinigkeiten geachtet werden.
Welche Zimmerpflanzen die Raumluft verbessert, erfahren Sie im Artikel.
Welche Zimmerpflanzen die Raumluft verbessert, erfahren Sie im Artikel.

Es liegt nicht nur am Klima, dass sich in Österreich die Menschen so viel in Innenräumen aufhalten. Es hat auch viel mit der persönlichen Einstellung zu tun. Man kann es aber auch positiv sehen: Die Menschen fühlen sich offenbar in den eigenen vier Wänden so wohl, dass es sie gar nicht so sehr nach draußen drängt. Die Zahlen zeigen jedenfalls: Die Österreicher verbringen täglich rund 22 Stunden in Innenräumen. Wobei der subjektive Eindruck täuscht, denn die Menschen glauben, nur 67 Prozent ihrer Zeit drinnen zu sein, tatsächlich sind es aber 90 Prozent. Das zeigt eine umfangreiche Umfrage im Auftrag des Dachflächenfensterherstellers Velux. Die "Indoor-Gesellschaft" bedeutet konkret nicht nur Bewegungsmangel, sondern auch wenig Tageslicht und schlechte Raumluft.

Die Raumluft der Innenräume sind stärker verunreinigt als Autoabgase

Nur 20 Prozent der Befragten wissen, dass die Raumluft für gewöhnlich schlechter ist als draußen. Tatsächlich kann die Raumluft sogar bis zu fünf Mal stärker belastet sein als die Luft im Freien. "Wenn Menschen zur Luftverschmutzung befragt werden, denken sie in erster Linie an große Fabriken und verkehrsreiche städtische Gegenden mit vielen Autoabgasen. Dass die Raumluft deutlich stärker verunreinigt sein kann, ist vielen noch nicht bewusst", sagt Raumluftexperte Peter Tappler. "Auch ihrer tatsächlichen Aufenthaltsdauer drinnen und was das für die Gesundheit bedeutet, muss sich die ,Indoor-Generation' noch bewusst werden."

Alltägliche Dinge, die die Raumluft beeinflussen

Durchschnittlich atmet ein Erwachsener jeden Tag rund 15.000 Liter Luft. Eine vierköpfige Familie gibt täglich 1800 Liter CO2 ab, allein durch das Atmen. Durchschnittlich zehn Liter Wasser entstehen durch alltägliche Tätigkeiten wie Kochen, Putzen, Duschen oder das Aufhängen nasser Wäsche, was die Luftfeuchtigkeit im Raum erhöht. Reinigungsmittel, Lacke und Plastik zählen zu möglichen Schadstoffquellen. Besonders die Kleinsten sind von der schlechten Raumluftqualität betroffen, zählen Kinderzimmer doch zu den am stärksten belasteten Räumen im Haus.

Hier ein kurzer Überblick, welche u.a. alltäglichen Tätigkeiten das Raumklima negativ beeinflussen:

  • Atmen
  • Duschen
  • Nasse Wäsche
  • Kochen
  • Putzmittel
  • Plastik
  • Bügeln
  • Rauchen
  • Duftzerstäuber
  • Kerzen

10 Tipps für ein besseres Raumklima

Was verbessert nun die Raumluft - was ist zu tun? Vieles fängt schon bei der Planung des Hauses an: Gebäude sollten so gestaltet sein, dass eine ausreichende Frischluftversorgung sichergestellt ist. Richtige Planung erleichtert es, mit der Natur in Balance zu kommen und Schadstoffe zu verringern. Doch wenn das nicht der Fall ist, sind die naheliegenden Gegenmittel einfache Verhaltensänderungen.
Dank dieser Tipps wird die Qualität der Raumluft wieder besser:

Tipp 1: Lüften, Lüften, Lüften
Regelmäßiges Lüften ist entscheidend für ein gutes Raumklima und beugt zusätzlich Schimmel vor. Deshalb sollten Sie mehrmals pro Tag lüften, je mehr Personen im Raum sind, desto öfter. Mehrmals täglich, empfohlen wird zwei bis vier Mal, die Fenster zu öffnen reduziert den CO2-Gehalt der Raumluft sowie andere Verunreinigungen deutlich. Doch es sollte kein Dauer-, sondern ein Stoßlüften sein, denn diese Vorgangsweise ist umweltfreundlicher und spart Heizkosten. Die Lüftungsart gestaltet isch auch von Raum zu Raum unterschieldich. Im Badezimmer und in der Küche beispielsweise fällt in kurzer Zeit viel Luftfeuchtigkeit an, deshalb muss in diesen Räumen auch öfter gelüftet werden, damit sich das Raumklima wieder stabilisiert. Im Schlafzimmer wäre es am besten, mit offenen Fenster zu schlafen und am Morgen intensive zu lüften.

Tipp 2: Türen schließen beim Duschen
Damit die Luftfeuchtigkeit in der Wohnung oder im Haus nicht zu hoch wird, schließen Sie beim Duschen die Türen, schalten Sie die Entlüftung ein und öffnen Sie anschließend die Fenster.

Tipp 3: Dunstabzug einschalten
Vom Badezimmer zurück in die Küche. Auch hier ist der Raum einer hohen Luftfeuchtigkeit, sowie vielen Gerüchen ausgesetzt. Um für eine bessere Raumluft zu sorgen, schalten Sei beim Kochen den Dunstabzug ein und öffnen Sie die Fenster zusätzlich.

Tipp 4: Auf Kerzen verzichten
Wenn Sie nur ungern auf Kerzen verzichten möchten, sollten Sie vermehrt lüften.

Tipp 5: Nasse Wäsche nicht im Wohnraum trocknen lassen
Die Kleidung gibt Wasserdampf an die Raumluft ab und erhöht somit die Luftfeuchtigkeit im Raum. Daher die Wäsche an warmen Tagen draußen zum Trocknen aufhängen.

Tipp 6: Inhaltsstoffe in Reinigungsmittel beachten
Auch alltägliche Tätigkeiten können das Raumklima beeinflussen - so können etwa Inhaltsstoffe von Reinigungsmitteln in die Luft gelangen. Deshalb sollten Sie auf die Inhaltsstoffe achten und unbedingt nach dem Putzen lüften.

Tipp 7: Luftreinigende Pflanzen verbessern das Raumklima
Pflanzen bringen nicht nur etwas Grün in den Wohnraum sondern sorgen auch für ein gesundes Wohnen - sie spenden Sauerstoff, binden Schadstoffe und reinigen somit die Raumluft. Doch welche Pflanzen verbessern nun das Raumklima?

  • Grünlilie
  • Efeutute
  • Gemeiner Efeu
  • Friedenslilie
  • Chrysantheme
  • Bogenhanf
  • Drachenbaum
  • Kentia-Palme
  • Aloe Vera
  • Einblatt

Tipp 8: Heimtextilien reduzieren
Heimtextilien wie Decken, Kissen oder Vorhänge erzeugen zusätzlichen Staub, welcher wiederum zu einer schlechter Raumluft beiträgt. Deshalb sollten Sie ihre Textilien so weit es geht reduzieren um die Qualität des Raumklimas zu erhöhen.

Tipp 9: Regelmäßig Staubwischen

Auch wenn Sie auf Heimtextilien oder Dekoration in der Wohnung verzichten, wird das Staubwischen trotz allem nicht ausbleiben. Regelmäßiges Abstauben von Kommoden, Bücherregal, oder Vitrinen hilft auch zur Optimierung der Raumluft.

Tipp 10: Auf Zigaretten in der Wohnung verzichten
Dass das Rauchen der Gesundheit schadet steht außer Frage. Doch der Qualm im Zimmer erhöht zusätzlich noch die Schadstoffbelastung im ganzen Zuhause. Das bedeutet demnach: Draußen Rauchen.