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Smart-Home-Lösung: Sicherheit gleich eingebaut

Elk und Somfy bieten ein gemeinsames Haustechnikpaket. Smart-Home-Lösung vor allem im Bereich Sicherheit, Licht und Beschattung.

Die Steuerung der Smart-Home-Lösungen ist einfach und bequem.
Die Steuerung der Smart-Home-Lösungen ist einfach und bequem.

Smart Home, dieser Begriff ist in aller Munde. Gerade durch die Digitalisierung rücken auch für Eigenheimbesitzer immer mehr Anwendungen in den Fokus, die es früher nicht gab, beziehungsweise, die man nun miteinander vernetzen kann. Die Bandbreite geht von der Steuerung der Beschattung über Alarmanlagen oder Sprechanlagen bis zu Videoüberwachungen, die Steuerung der Photovoltaikanlage auf dem Dach, dem Warmwasser und der Heizung.

Smart-Home-Lösung: Trends in Österreich

Im Jahr 2019 wurden in Österreich 17.300 zertifizierte Alarmanlagen verkauft. Das entspricht einem Zuwachs von 2,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Im Trend liegen Funkanlagen, die mittlerweile auf einen Marktanteil von mehr als 80 Prozent kommen. Regional entwickelte sich der Markt laut Branchenradar jedoch uneinheitlich. Während etwa in Tirol die Nachfrage leicht gesunken ist und in Salzburg und Vorarlberg stagnierte, ist das Absatzplus in anderen Bundesländern umso deutlicher. So wurden in Wien und Kärnten um jeweils 3,5 Prozent mehr Alarmanlagen verkauft als im Jahr davor, in der Steiermark sogar um 4,2 Prozent. Mit 1480 Stück wurden damit in der Steiermark 2019 annähernd gleich viele Alarmanlagen verkauft wie in Wien. Die mit Abstand meisten Alarmanlagen wurden jedoch mit 8090 Stück in Niederösterreich abgesetzt, gefolgt von Oberösterreich mit 2100 Stück.

Alarmanlagen stehen hier nur als Beispiel, wie groß das Interesse der Österreicher an den neuen Technikanwendungen ist. Das bestätigt man auch beim Fertighaushersteller Elk, der nun eine Partnerschaft mit dem Steuerungstechnikspezialisten Somfy eingegangen ist. "Somfy hat für Hausbesitzer, die beim Einzug bereits ein Komfortpaket genießen wollen, eine Lösung parat. Dazu muss nicht von Beginn an ein vollumfängliches Smart-Home-System von A bis Z installiert werden. Das Stichwort lautet Erweiterbarkeit oder auch ,Smart Home Ready'", sagt Michael Hubner, Geschäftsführer von Somfy Österreich: "Damit kann zu einem späteren Zeitpunkt die eigene Haustechnik weiter automatisiert und Schritt für Schritt aufgewertet werden." Wichtig sei lediglich, in der Bauphase den richtigen Grundstein zu legen, um spätere aufwendige Umbauten gleich von vornherein auszuschließen.

"Eine Zusammenarbeit zwischen Somfy und Elk besteht indirekt eigentlich schon seit zehn Jahren im Bereich der Beschattungstechnik", bestätigt Thomas Scheriau, Geschäftsführer von Elk Österreich gegenüber den SN. Es sei daher nur die logische Konsequenz gewesen, den Haushersteller und den Steuerungsexperten zusammenzuspannen. Scheriau: "Wir bieten mit unseren Häusern ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis. Unsere Kunden schauen aufs Geld. Aber es kommt immer der Wow-Effekt, wenn man zeigt, was mit Smart-Home-Technologie alles möglich ist."

Licht, Beschattung, Sicherheit - alles steuerbar via App

Primär geht es bei der Kooperation um die Bereiche Licht, Sicherheit, Alarm und Steckdosen. Die Anwendungen bieten einen bestimmten Komfort für verschiedene Szenarien und seien wie erwähnt ausbaubar. Somfy-Chef Hubner: "Es geht um einfache und praktische Lösungen in erster Linie rund ums Fenster, das zum Bereich Sicherheit gehört." Das bedeutet zum Beispiel automatische Rollläden, die eine erhebliche Einbruchshemmung darstellen. Der zweite wichtige Punkt im Bereich Sicherheit ist die Anwesenheitssimulation mithilfe von Licht. Da kann man unterschiedliche Positionen oder Stimmungen erzeugen, auch Musik kann über den Stromanschluss an einer gesteuerten Steckdose dazugeschaltet werden. "Das alles lässt sich via App am Handy auch individuell steuern", sagt Hubner: "Ansonsten ist, etwa für den Urlaub, eine Wochenroutine hinterlegt."

Die Kunden seien an solchen Lösungen jedenfalls sehr interessiert, bestätigt Elk-Chef Scheriau. Deshalb bietet sein Unternehmen schon bei der Planung detaillierte Hilfe an, je nach Kundenwunsch. So wird festgelegt, welcher Rollladen steuerbar sein soll oder welche Stecker und Leuchten ins Konzept eingebunden werden sollen. Was aber eben nicht bedeutet, dass das alles gleich zu Beginn beim Einzug installiert werden muss, aber es spart Zeit, Geld und Aufwand, wenn man schon vorher die Voraussetzungen dafür schafft.

Scheriau: "Nehmen wir das Thema Licht. Da kann man einfach eine Handvoll Spots in die Decke integrieren, oder man kann Akzente setzen für ein schönes Bild oder die Sitzecke." Ambientesituationen für das tägliche Leben können so per Klick oder Taste eingestellt werden. Man könne zwar auch herkömmliche Lichtschalter dafür verwenden, mit einer Smart-Home-Steuerung sei dies aber wesentlich einfacher zu gestalten. Somfy montiere und installiere ein solches System und schule die Kunden im Umgang damit, sagt Hubner. Sollte etwas nicht so funktionieren wie gewünscht, helfe der firmeneigene Servicedienst.

Wichtig in der Vorbereitung auch späterer Ausbaustufen sei jedenfalls eine Leerverrohrung, etwa hin zum Zählerkasten. Denn es braucht Kabel, zwar weniger für die Steuerung, die per Funktechnologie erfolgt, aber für den Strom etwa der Rollladenmotoren. Die Funktechnologie sei sehr sicher und verlässlich, beteuert der Somfy-Chef. Zudem sei es sehr bequem, wenn man alles mit dem Handy steuern könne, ohne aufstehen zu müssen.

Doch was passiert, wenn das Handy gestohlen wird, man es verlegt oder es kaputt wird?

Hubner: "Erstens hat ja jeder seinen Handycode, um es überhaupt zu entsperren. Zusätzlich muss man sich beim Öffnen der App identifizieren und kann auch ein Passwort hinterlegen." Die Daten seien in der Cloud gespeichert, was Vorteile vor allem bei der Weiterentwicklung der Systeme hat. So erfolgen Updates automatisch, ohne den Kunden damit zu behelligen. Und wo sind die Daten gespeichert? "Wir sind ein französisches Familienunternehmen", sagt der Somfy-Geschäftsführer: "Unsere Server stehen deshalb in Europa, konkret in Genf in der Schweiz."

Dass eine solche Handysteuerung im Haus auch im Alltag praktisch ist, bestätigt Elk-Geschäftsführer Scheriau: "80 Prozent unserer Häuser haben einen ersten Stock, nur 20 Prozent sind Bungalows. Mit dem Handy kann man von unten die Rollläden im ersten Stock herunterlassen, und wenn man abends oben im Bett ist, kann man das Licht im Erdgeschoß ausknipsen."

Die neue Kooperation zwischen den beiden Partnern will die neuen Anwendungen aber nicht überfrachten. "Wir wollen nicht die eierlegende Wollmilchsau sein", sagt Hubner. Deshalb sei das Thema Haustechniksteuerung oder die Photovoltaikanlage eine andere "Baustelle". Die Haustür sei im Starterpaket auch nicht dabei, könne aber dazugeschaltet werden. Hubner: "Die Smart-Home-Technologie überfordert viele Menschen. Wir denken, weniger ist mehr. Deshalb ist unser Paket stufenweise erweiterbar, auch um Fremdhersteller."

Und wie schaut es mit den Kosten aus?

Das Grundpaket beginnt bei 4500 Euro, nach oben gibt es - wie überall - keine Grenzen. Beide Firmen wollen die Partnerschaft in den nächsten Jahren noch weiter vertiefen und auch neue Produktentwicklungen integrieren. "Das kann bis zu künstlicher Intelligenz gehen", sagt Scheriau. Sprachsteuerungssysteme wie Siri und Alexa sind jedenfalls jetzt schon möglich, ohne "dass überall Mikrofone eingebaut sind".