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Österreichisches Design in Mailand

Spezielle Präsentation in der historischen Sala Reale beim Mailänder Zentralbahnhof.

Die Besucher von „Austrian Design – Pleasure & Treasure“ waten durch ein Schaumstoffbad zu den Exponaten. Vasku & Klug
Die Besucher von „Austrian Design – Pleasure & Treasure“ waten durch ein Schaumstoffbad zu den Exponaten. Vasku & Klug

Mehr als 40 Designer und Hersteller werden Österreich von 9. bis 14. April auf dem wichtigsten Designevent der Welt, dem Salone Internazionale del Mobile/Fuorisalone, vertreten. Bereits zum achten Mal präsentiert die Außenwirtschaft Austria parallel zur Mailänder Möbelmesse eine hochkarätige Auswahl neuester Designprodukte aus Österreich. In diesem Jahr in der Sala Reale, dem ehemaligen königlichen Warteraum am Zentralbahnhof. Die exklusive Location ist nur selten zugänglich und wird im Rahmen der österreichischen Ausstellung nun erstmals während der Designwoche geöffnet. Die Sala Reale besticht durch ihre Exklusivität und Vielschichtigkeit. Hier wird Prunk mit Urbanität und Betriebsamkeit durch den Anschluss an den Mailänder Zentralbahnhof verbunden. "Die Sala Reale ist ein verstecktes Juwel und ein absoluter Insidertipp in bester zentraler Lage", erklärt Gudrun Hager, österreichische Wirtschaftsdelegierte für Italien. "Auf über 400 Quadratmetern und zwei Etagen werden unsere österreichischen Design-Highlights einzigartig in Szene gesetzt."

"Die Österreich-Ausstellung wird ein ganz besonderes szenografisches Erlebnis", verspricht Architekt Michael Vasku, der gemeinsam mit Architektenkollege Andreas Klug für das Konzept verantwortlich ist: "Wir verwandeln die prunkvolle Sala Reale, den ehemaligen Warteraum des königlichen Hauses Savoyen, in einen Designpool." Die Besucher werden durch ein Schaumstoffbad waten und sich so den Weg zu den Exponaten bahnen müssen.

Gezeigt wird eine breite Palette an österreichischem Interior-Design von Wohnaccessoires wie Tischspiegeln bis zu Büromöbeln, von Tableware bis zu Leuchten. Ausgewählt wurden die Ausstellungsobjekte von einer Jury nach Kriterien wie Innovationsgrad, Verarbeitung und formellen, ästhetischen sowie funktionellen Qualitäten.

Der Salone del Mobile ist die Weltleitmesse im Design- und Möbelbereich mit jährlich mehr als 400.000 Besucherinnen und Besuchern aus 188 Ländern. In diesen Zahlen sind die Shows und Gäste rund um den parallel stattfindenden Fuorisalone noch gar nicht mitgezählt. Die Relevanz der österreichischen Designausstellung während der Mailänder Designwoche ist dementsprechend groß. Für die Ausstellerinnen und Aussteller bietet sie die ideale Möglichkeit, Trendsetter und Stars der Szene zu treffen, potenzielle Kooperationspartner kennenzulernen und neue Vertriebskanäle auszumachen. "Die gesamte Mailänder Designwoche mit ihrer weltweiten Strahlkraft ist eine dynamische Bühne und Inspirationsquelle für die Kreativwirtschaft", sagt Michael Otter, Leiter der Außenwirtschaft Austria.

Die Präsentation in Mailand ist vor allem auch deshalb wichtig, weil die heimische Möbelindustrie stark exportabhängig ist. Laut Branchenbericht 2017/2018 des Fachverbands der Holzindustrie Österreichs erzielte die Österreichische Möbelindustrie 2017 ein Exportvolumen von 903 Mill. Euro. Wichtigster Handelsraum ist die EU. Hier wurden mit einem Plus von 2,2 Prozent 647,6 Mill. Euro erwirtschaftet. Der größte Handelspartner ist Deutschland (2017: plus 5,6 Prozent auf 380,1 Mill. Euro), gefolgt von Italien (2017: plus 5,5 Prozent auf 39 Mill. Euro). "Speziell auf dem deutschen und italienischen Markt sind viele exklusive, konkurrenzfähige Möbelhersteller aktiv. Dass gerade hier eine starke Nachfrage nach österreichischem Möbeldesign herrscht, belegt das hohe Niveau heimischer Produkte", erklärt Georg Emprechtinger, Vorsitzender der Österreichischen Möbelindustrie. "Aber mit Erfindergeist, handwerklicher Präzision, technologischem Vorsprung und einem sicheren Gespür für Qualität und Nachhaltigkeit genießt die heimische Möbelbranche ein hohes Ansehen."