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Küchentrends - Die Küche wird digital und vernetzt

Auch in der Küche haben moderne Technologie, vernetze Geräte und Touchpanels Einzug gehalten, welche das Kochen einfacher und bequem machen.

Auch eine Neuheit: Der Induktionsherd weiß genau, wohin ein Topf gerückt wird,und reagiert darauf.
Auch eine Neuheit: Der Induktionsherd weiß genau, wohin ein Topf gerückt wird,und reagiert darauf.
Blick ins Backrohr: Eine Kamera erlaubt einen Blick ins Innere, ohne dass die Tür geöffnet werden muss.
Blick ins Backrohr: Eine Kamera erlaubt einen Blick ins Innere, ohne dass die Tür geöffnet werden muss.

Smart Home ist längst keine Zukunftsvision mehr. In immer mehr Haushalten halten intelligente, vernetzte Geräte Einzug, auch in Österreich. Ob im Energie- und Heizungsmanagement, bei Komfort und Licht, bei Home Entertainment, in der Gebäudesicherheit oder in der automatisierten Haussteuerung: Gebäude und Haushalte werden immer schlauer. "Die Digitalisierung und technologische Weiterentwicklung ermöglichen das Verzahnen und die intelligente Steuerung der unterschiedlichsten Anwendungen", sagt Robert Pfarrwaller von Rexel Austria. Das gilt besonders auch in der Küche: Der Herd kann über die App rechtzeitig mit dem Garen des Abendessens beginnen, der Geschirrspüler meldet Probleme und verbindet bei Bedarf mit dem Kundensupport. Und die Kamera im Kühlschrank verrät, ob und was man einkaufen sollte.

Überarbeitung der Bedienung der Geräte

Wie das in der Praxis aussieht, wurde kürzlich nicht nur bei der Fachmesse "Küchenwohntrends" in Salzburg klar, sondern auch mit der bei dieser Gelegenheit präsentierten neuen Einbaugerätegeneration 7000 von Miele. Die Bedienung der Geräte wurde überarbeitet und ist jetzt konsequenter aufeinander abgestimmt, für maximal intuitive Handhabung und durchgängige Kombinierbarkeit. Für Miele-Designchef Andreas Enslin stehen eine gewisse Leichtigkeit bei der Handhabung der Geräte und eine Durchgängigkeit des Bedienkonzepts auf der Prioritätenskala ganz oben: "Der Anwender braucht sich nur noch auf eine einzige Bedienphilosophie einzustellen, auch hier werden Brüche so weit wie möglich vermieden." Das reicht von der Anordnung der Tasten über die Displays, Farben und Symbole bis zur Menüführung. Einheitlich ist auch die ausschließliche Verwendung von Sensor-Funktionstasten, die bei allen Gerätetypen an immer den gleichen Stellen platziert sind. Von vereinzelten Einstiegsmodellen abgesehen, gehören Drehwahlschalter und Drucktasten nun der Vergangenheit an. Bei immer mehr Modellen setzt Miele auf langlebige und ressourcenschonende LED-Beleuchtung.

Neue Backofenfunktionen

"FoodView"
Mithilfe von "FoodView" überträgt eine Kamera farbechte Bilder in HD-Qualität aus dem Garraum des Backofens auf Smartphone oder Tablet. Das ist praktisch für all jene Köche, die auf Erfahrungswerte setzen und für die der Blick auf das Gargut wichtig ist. Mit "FoodView" kann aber die Backofentür geschlossen bleiben.

Sollte sich herausstellen, dass der Brotlaib noch nicht die gewünschte Bräune hat, lassen sich Garzeit oder Temperatur bequem über das Smartphone verändern. Dazu muss der Anwender nicht einmal in der Küche sein.
Die Kamera erzeugt jede Minute ein Foto des Garguts. Um unnötiges Datenvolumen zu vermeiden, ist immer nur das letzte Bild abrufbar. Dabei ist die Kamera so robust, dass sie auch dem Pyrolysebetrieb standhält. In diesem Selbstreinigungsmodus heizen die Geräte auf bis zu 440 Grad Celsius auf, was an die thermische Isolierung und an die Qualität der Kamera besondere Anforderungen stellt.

"Taste Control"
Eine andere neue Anwendung im Backofen ist "Taste Control". Damit ist man beim Braten und Backen auf der sicheren Seite, denn ein Nachgaren und damit Austrocknen von Speisen am Ende eines Garvorgangs findet nicht mehr statt. Ein Beispiel: Der Ofen signalisiert, dass das Rindsfilet jetzt die gewünschte Kerntemperatur von 65 Grad erreicht hat, und schaltet ab. Ärgerlich nur, wenn man gerade abgelenkt ist, den Braten darüber vergisst und aufgrund der hohen Restwärme weitergart und austrocknet. TasteControl verhindert ein solches Malheur. Dafür öffnet sich die Tür einen Spalt und das Kühlgebläse transportiert die heiße Luft nach draußen. Innerhalb von fünf Minuten sinkt die Temperatur dabei um rund 100 Grad, bevor sich die Backofentür automatisch wieder schließt. In Verbindung mit der Warmhaltefunktion kann die Garraumtemperatur in der Folgezeit auf das gewünschte Niveau geregelt werden.

"Motion React"

Noch eine solche "Spielerei" ist Motion React. Ahnt der Backofen, was der Koch als Nächstes tun möchte, reagiert er darauf. Beispiel: Mit einem Signalton macht der Ofen auf das Programmende aufmerksam. Nähert man sich jetzt dem Gerät, geschehen zwei Dinge gleichzeitig: Der Signalton verstummt und die Beleuchtung im Garraum schaltet sich ein. Eine weitere Anwendungsmöglichkeit: Bei Annäherung schalten sich Gerät und Garraumbeleuchtung ein, im Display erscheint das Hauptmenü. Das System hat auch einen Sicherheitsaspekt. In modernen Küchen verschwinden Einbaugeräte zugunsten des Designs gern einmal hinter Möbelfronten oder Schiebetüren. Das wird dann kritisch, wenn im Gerätebetrieb die Belüftung fehlt und Backofen oder Möbel Schaden nehmen. MotionReact erkennt eine geschlossene Front und macht mit einem lauten Signalton darauf aufmerksam. Wird keine Abhilfe geschaffen, schaltet sich das Gerät sicherheitshalber aus.
Welche der genannten Szenarien aktiv sein sollen, legt der Benutzer individuell in den Einstellungen fest. Technisch funktioniert MotionReact über Infrarotsensoren in der Geräteblende. Sie reagieren auf Bewegungen in einem Abstand von 20 bis 40 Zentimetern vor dem Gerät. Das System funktioniert produktübergreifend für Backöfen, Kompakt-Backöfen, Dampfgarer, Combi-Dampfgarer, Kaffeevollautomaten und integrierte Geschirrspüler.